Schmerzen nach Hüft-TEP

Schmerzen nach einer Hüft-TEP können von einer Arthrofibrose herkommen. Sie kann klassisch behandelt werden. Aber zur Not muss erneut operiert werden.

Profitmaximierung bei Implantationen

In Deutschland werden jährlich etwa 250.000 Hüft-TEP Operationen durchgeführt. Für eine Operation werden den Krankenkassen EUR 7.626.- (Stand 2021) in Rechnung gestellt. Für die etwa 250.000 Hüft-TEP Operationen zahlöen die Kassen jedes Jahr etwa EUR 1, 6 Mrd EUR. Das sind bei 65 Mrd. EUR Gesundheitskosten etwa 2,5% nur für Hüft-Operationen (Quelle: SpringerMedizin ). Diesen Betrag teilen Krankenhäuser, Ärzte und Hersteller unter sich auf.

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Sanfte OP-Methode bei Hüft-TEP: Die AMIS-Methode

Eine sanfte OP-Methode bei Hüft-TEP Operationen verspricht die sogenannte AMIS-Methode. Neben minimalinvasiven Operationstechniken, zu denen die AMIS-Methode zählt, gibt es die „klassische OP-Methode„, bei der der Operationsbereich großflächig frei gelegt wird und die computerunterstützte Operationsmethode, die zumindest teilweise von einem Computer gesteuert wird. Jede der genannten Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, die vor jeder Hüft-TEP individuell und sorgfältig abgewogen werden muss.

AMIS-Methode

Nach den schlechten Erfahrungen mit ihrer Durom-Metasul-LDH-Hüftprothese von Zimmer Biomet ist eine Patientin bei ihrer zweiten Hüftprothese sehr viel kritischer vorgegangen. Nach ausführlicher Beratung und Recherchen auf der durom-hueftprobleme.de Homepage und im Internet, entschied sie sich mit ihrem Operateur für ein bewährtes Prothesenmodell. Auch eine andere Operationsmethode wurde gewählt: die AMIS-Methode (Anterior Minimally Invasive Surgery).

Erste Infos im Internet

Recherchiert man unter dem Stichwort „AMIS Methode“ stößt man überwiegend auf positive, ja teilweise fast euphorische Rückmeldungen von Patienten, die sich für diese Op-Methode entschieden hatten. Sie wird als die schonendste Methode für eine Hüftoperation beschrieben, weil keine Muskeln, Sehnen und Nerven auf dem Weg zum Hüftgelenk durchtrennt werden. Diese werden einfach auf die Seite geschoben. Der Zugang zum Operationsgebiet erfolgt minimal invasiv, also durch kleine Schnitte, mit denen der Operateur an den tiefer gelegenen Muskeln und Sehen vorbei zum Hüftgelenk gelangt. Dadurch müssen nach der Operation keine Muskel und Sehnen zusammenwachsen. Der Patient ist in wesentlich kürzerer Zeit wieder fit für den Alltag.

Vorteile der AMIS-Methode

Als weitere Vorteile der AMIS-Methode werden genannt:

  • geringerer Blutverlust während der OP
  • weniger Schmerzen und somit weniger Schmerzmittel nach der Hüft-TEP
  • keine Schädigung der Hüft- und Oberschenkelmuskulatur
  • Schonender Zugang zum Operationsgebiet
  • schnellere Fitness nach der OP
  • kürzerer Klinikaufenthalt
  • kürzere Rehabilitationsphase
  • kleinere Narbe
  • reduziertes Luxationsrisiko
  • geringere Gefahr des Hinkens
  • weniger Langzeitschmerzen
Weitere Infos 

Adressen für erste Informationen (keine Empfehlungen):

ECOM® Excellent Center of Medicine
Orthopädische Privatpraxis
Arabellastraße 17
81925 München
Tel: +49 89 92 333 94 – 0
Fax: +49 89 92 333 94 – 29
Mail: info@ecom-muenchen.de

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Hugstetter Straße 55
79106 Freiburg
Prof. Dr. Lukas Konstantinidis
Sektionsleiter Endoprothetik
Telefon: 0761 270-61300
Email: lukas.konstantinidis@uniklinik-freiburg.de

Dr. med. Frank Burgbacher
Funktionsoberarzt
Telefon: 0761 270-61300
Email: frank.burgbacher@uniklinik-freiburg.de

Die AMIS-Methode im Film

Profit vor Patientenschutz

Profit geht bei Medizinprodukteherstellern vor Patientenschutz. Unter dem Titel „Metallspäne im Blut: Profit mit mangelhaften Hüftimplantaten“ berichtet Stefan Buchen im ARD Politmagazin „Panorama“ über den unglaublichen Fall von Interessenverquickung und Mauscheleien von Behörden und der Firma DePuy, dem Hersteller der inzwischen vom Markt genommen ASR-Hüftprothese. Es geht um das ASR-Hüftprothesenmodell, welches weltweit zehntausendfach in Patienten implantiert wurde. Allein in Deutschland über 5.500 mal. Zurück gerufen und vom Markt genommen wurde es von DePuy 2010. Doch die verantwortlichen von DePuy wussten bereits seit 2007, dass das Prothesenmodell nicht funktioniert und Metallosen, nekrotisches Gewebe und große Schmerzen verursacht.

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Vor einer Hüft-TEP Operation

Nach zahlreichen Skandalen mit Medizinprodukten herrscht Unsicherheit bei Menschen, denen ein Operation bevorsteht. Die Durom-Selbsthilfegruppe (Durom-SHG) hat Informationen für Menschen zusammengestellt, die vor einer Hüft-TEP-Operation stehen.

Wann sollte operiert werden?

Wenn die Hüfte immer mehr schmerzt, die Beweglichkeit zunehmend eingeschränkt ist und das Laufen nur noch mit Mühe möglich ist, raten Ärzte in der Regel zu einer Hüft-TEP-Operation. Doch angesichts von mehr als 250.000 solcher Operationen jedes Jahr in Deutschland, ist Skepsis angesagt. Durch konservative Behandlungen wie Physiotherapie, Gymnastik und gesunde Ernährung kann ein OP-Termin oft mehrere Jahre hinaus geschoben werden. Und je später eine Hüft-TEP durchgeführt wird, um so besser für den Patienten.

Was passiert bei einer Hüft-TEP-OP?

Bei dieser wird die schadhafte und Schmerzen verursachende Hüfte ersetzt durch eine künstliche Hüfte aus Keramik, Metall, Porzellan  oder eine Kombination der genannten. Bei einer Hüft-TEP, also eine Hüft-Totalendoprothesenoperation,  wird der Kopf des Oberschenkelhalsknochens abgeschnitten. In die Öffnung wird ein Schaft eingetrieben und mit dem Knochen verkeilt (pressfit). Bei einer Metall-auf-Metall-Prothese (MoM) besteht der Schaft in der Regel aus einer Chrom-Kobalt-Titanlegierung.

Zementiert oder nicht zementiert?

Bei zementfreien Hüft-TEPs wird der künstliche Schaft so weit mit Hammerschlägen in den Oberschenkelhalsknochen eingetrieben, bis er fest verkantet ist. Oben am Schaftende schaut ein Konus aus dem Oberschenkelhalsknochen heraus, auf welchen dann der Kugelkopf aufgesetzt wird. Das Gegenstück zum Kugelkopf, die Pfanne, wird im Becken eingepasst. Dazu wird der Beckenknochen ausgelasert bis die Kugel eingepasst werden kann. Zwischen Kugelkopf und Schaft wird bei einigen Modellen ein Zwischenstück eingesetzt, ein sogenannter Adapterkonus, der in unterschiedlichen Längen zur Verfügung steht. Dieser dient zum Ausgleich der Beinlänge und soll sicher stellen, dass auch nach der Hüft-TEP beide Beine gleich lang sind.

Ist das Knochenmaterial des Oberschenkelknochens zu porös, muss der Schaft in den Oberschenkelhalsknochen einzementiert werden. Danach ist ein Wechsel der Prothese wesentlich erschwert. Vorzuziehen ist bei einer Erst-Hüft-TEP deshalb stets die unzementierte Variante, wenn dies möglich ist.

Die Hüft-TEP-Operation im Trickfilm erklärt: Hier klicken
Eine genaue Beschreibung der Hüfte und ihrer Teile sowie weitergehende Informationen erhalten Sie, wenn Sie hier klicken.

Fragen an den Operateur vor einer OP
Um das Risiko einer fehlerhaften oder falschen Prothese gering zu halten, sollten vor der Operation mit dem Operateur folgende Fragen geklärt werden:
  • Welches Prothesenmodell von welchem Hersteller soll implantiert werden?
  • Aus welchem Material ist die Prothese?
  • Wie lange ist das Prothesenmodell bereits auf dem Markt?
  • Wie hoch ist die aktuelle Versagensquote bei diesem Modell?
  • Wie lange ist die durchschnittliche Standzeit des Modells im Körper?
  • Besteht bei Ihnen eine Materialallergie bzw. eine Allergie gegen das Material der Prothese?
  • bei Neuentwicklungen („Innovationen“) nach klinischen Tests fragen.
  • Tests und Funktionsprüfungen kritisch hinterfragen
  • eher auf bewährte Modelle vertrauen, keine Experimente!
  • Wie oft hat ihr Operateur das vorgeschlagene Modell bereits implantiert?
  • Wie viele Re-Operationen hat der Operateur bisher bei dem vorgeschlagenen Modell durchgeführt?
  • Welche Operationstechnik wird angewandt?
  • Wie sieht es mit der Sterilität im OP aus?
Zweit- und/oder Drittmeinung einholen

Die Erfahrung zeigt, dass es wichtig ist, sich nicht auf die Aussagen und Empfehlungen eines Arztes oder Krankenhauses zu verlassen. Ärzte und Krankenhäuser empfehlen grundsätzlich die Methode, die sie routinemäßig anwenden. Auf die individuelle Befindlichkeit oder die körperlichen Voraussetzungen wird in der Regel nicht eingegangen. Deshalb sollte solange gesucht werden, bis man das Gefühl hat: „Jetzt passt es!“

Re-OP bei fehlerhafter Hüftprothese

Re-Operationen wegen eines fehlerhaften Hüftprothesenmodells nehmen in Europa und Deutschland weiter zu. Grund hierfür dürfte die unverantwortliche Zulassungspraxis von Medizinprodukten sein. Die wirtschaftliche Abhängigkeit der „Benannten Stellen“ als Prüfer mit den Herstellern öffnen „Gefälligkeitsverfahren“ Tür und Tor. Betroffene leiden deshalb immer wieder unter den Folgen von fehlerhaften Produkten.

Nicht bei allen Betroffenen mit einer fehlerhaften MoM Hüftprothese wie dem Durom-Metasul-LDH-Hüftprothesenmodell der Firma Zimmer Biomet oder dem ASR-Hüftprothesenmodell der Firma DePuy zeigen sich die gleichen Symptome. Die Warnsignale des Körpers und die Reaktionen auf den Metallabrieb sind bei jedem Menschen in der Regel unterschiedlich.

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Keime bei Hüft-TEPs

Keime, die während der Hüft-TEP oder einer Knie-Operation in den Körper eindringen, stellen ein großes Problem bei Hüft- und Knieoperation dar. Sind Keime in das Gelenk eingedrungen, entzündet sich das Knochengewebe. Große Schmerzen sind die Folge. Oft helfen dann auch Antibiotika nicht mehr. Die Prothese lockert sich. Eine erneute Operation ist dann unausweichlich.

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Praxisbericht zu zementfreier Hüfttotalendoprothese

Grundlegende Informationen und Erklärungen zum Thema „Hüfttotalendoprothese“ bietet der folgende Artikel. Er richtet sich an alle, die von Hüftschmerzen betroffen sind und sich überlegen, ob sie sich operieren lassen sollen oder wollen. Die Entscheidung für oder gegen eine Operation sollte sich immer am  Einzelfall und der persönlichen Befindlichkeit orientieren. Je mehr sachliche Informationen jedoch in die Entscheidungsfindung einfließen, um so fundierter die Entscheidung. Verständliche Sachinformationen können darüberhinaus Ängste und Befürchtungen abbauen und so dazu beitragen, dass die Betroffenen eine Entscheidung mit Optimismus und Zuversicht treffen können. Weiterlesen

Der neue Trend – immer mehr Prothesen!

Der Trend geht eindeutig zu mehr Hüft- und Knie-Operationen. Die Barmer GEK hat festgestellt, dass immer mehr künstliche Hüft- und Knieprothesen implantiert werden. Es wird befürchtet, dass die seit 2003 festzustellende Zunahme der Hüftprothesenimplantate um 9% und der Knieprothesen um 42 % eher eine Modeerscheinung als medizinische Notwendigkeit ist. Die Frage muss gestellt werden, wann ist eine neue Prothese medizinisch indiziert und notwendig und wann dient sie überwiegend dem wirtschaftlichen Wohlergehen von Hersteller, Arzt und Klinik.

Der Erkenntnis steigender Prothesen-Operationen ist der Vorsitzende der Jungen Union Phillip Mißfelder 2003 entgegen getreten. Er meinte, dass er nichts davon halte, wenn

„85-jährige noch eine künstliche Hüfte auf Kosten der Solidargemeinschaft bekommen. Früher sind die Leute auch mit Krücken gelaufen.”

Diese Aussage ist dumm und arrogant und hat mit dem eigentlichen Problem kontinuierlich steigender Hüft-TEP Operationen nichts zu tun. Niemand, auch Mißfelder nicht, sollte sich in seiner Arroganz so weit von Menschlichkeit und demokratischen Werten entfernen, dass er glaubt entscheiden zu können, wer von seinen Schmerzen erlöst werden darf, weil sich bei ihm eine Prothese „noch rechnet“, und wer nicht.

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Hüftprobleme nach Hüft-TEP

Dank eines Berichts im SWR-Hörfunk kam der Hüftprothesen-Skandal von Freiburg ans Licht der Öffentlichkeit. Anfangs war niemand an Aufklärung interessiert.