Klagerwiderung von Zimmer

Nachdem inzwischen mehrere Patienten Klagen gegen die Herstellerfirma Zimmer wegen fehlerhafter Hüftprothesen eingereicht haben, liegen nun die ersten Klageerwiderungen der Zimmer-Anwälte vor. Wort- und papierreich wird behauptet, dass die Durom-Prothese nicht fehlerhaft sei und kein erhöhter Metallabrieb entstünde.  Es wird betont, dass Abrieb bei jeder Prothese entsteht. So sei auch der Abrieb bei der Durom-Prothese normal und nicht zu vermeiden und dem Patienten im Vorfeld bekannt gewesen. Doch sollte erhöhter Metallabrieb entstanden sein, könne dieser nicht ursächlich für die gesundheitlichen Folgen bei den Patienten sein. Nicht geklärt sei darüber hinaus, ab wann von erhöhtem Abrieb gesprochen werden könne, da es keine Grenzwerte für Abrieb gebe.  Und sollte das Durom-Prothesenmodell nicht die Sicherheitserwartungen erfüllen, dann habe der Operateur die Prothese falsch eingebaut.

Persönliche Angriffe der Zimmer-Anwälte gegen Patienten

Die Absicht der Klagerwiderungen ist eindeutig. Schuld an den gesundheitlichen Problemen der Patienten ist nach Auffassung von Zimmer weder das Material der Prothese noch die Konstruktion sondern der Operateur, der die Prothese falsch eingebaut habe. Und auch die Patienten träfe eine Mitschuld, so die Anwälte. Denn Patienten hätten das Versagen ihrer Prothese selbst verschuldet, weil sie

  • übergewichtig seien;
  • einer ungeeigneten sportlichen Betätigung nachgegangen seien;
  • nicht genügend Sport betrieben hätten;
  • zu viel Sport betrieben hätten;
  • psychische Probleme hätten und sich das Versagen ihrer Prothese nur einbildeten.
Schuld soll auch der Arzt sein

Die Anwälte der Firma Zimmer behaupten, dass der Operateur schuld sei am Versagen der Prothese. Nach eigener Aussage habe er sich nicht an die Einbauanleitung der Firma gehalten.  Doch Zimmer hat nach Bekanntwerden der Probleme mit der Durom-Hüftprothese die ursprüngliche Anleitung dreimal geändert. An welche der verschiedenen Anleitungen sich der Arzt hätte halten sollen ist nicht klar. Vor allem weil die Operationen zwischen 2003 und 2008 durchgeführt wurden und die Anleitung an 2009 mehrfach geändert wurden.

Die Hüftprothesen-GAS (größte anzunehmende Sauerei im Vergleich zum GAU in Japan)  wurde nicht ausgelöst durch Erdbeben oder Tsunami. Sie ist menschengemacht. Von Menschen, die einen Fehler gemacht haben und sich nun dazu bekennen und Verantwortung übernehmen sollten!

Sendung  SWR 2 Leben: Wenn keiner die Verantwortung übernimmt

18 Kommentare
  1. al-xxx
    al-xxx sagte:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    hat jemand Erfahrungen mit der Ausleitung von Metallionen Chrom und Kobalt???? Kenn sie Experten, die sich damit auskennen?
    Auch bei mir wurden leider erhöte Werte festgestellt.

    Liebe Grüsse
    Sherin Al-xxx

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  2. Hartmut Txxx
    Hartmut Txxx sagte:

    Sehr geehrter Herr Dr. Semlitsch,

    die aktuellen Röntgenbefunde liegen vor. Es gibt keinerlei Veränderungen im Bereich des Implantats. Das Ergebnis der Metallionenuntersuchung liegt leider immer noch nicht vor, weshalb ich mal vorab etwas von mir hören lasse.
    Ich habe ausführlich mit dem Operateur gesprochen. Er wurde von mir auch über die Radtour informiert. Ad hoc kam es zu keiner Schlußfolgerung von ihm. Ich habe diese aber auch nicht erwartet. Ich gehe mal davon aus, dass er sich bestimmt seine Gedanken machen wird.
    Aber selbstverständlich mache auch ich mir so meine. Ich erinnere mich z. B. noch sehr gut an das erste Gespräch nach der OP mit dem Arzt. So sinngemäß meinte er, daß diese aufgrund meiner auch damals sehr guten Muskulatur eine ziemliche Schinderei gewesen sei. Könnte es nicht sein, dass gerade diese, vor allem nach den tausenden von Kilometern im Sattel eine Lockerung verhindert hat?
    Wie schon mal geschrieben, sehr geehrter Herr Dr. Semlitsch, ich schätze ihre Beiträge und würde gerne mit Ihnen Kontakt aufnehmen. Da ich trotz langer Recherche keine Anschrift bzw. Telefonnummer fand eine kleine Bitte, mich erreichen Sie unter der Nummer 07938/660 bzw. kh.tiemann@t-online.de

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  3. Dr. Manfred Sxxx
    Dr. Manfred Sxxx sagte:

    Sehr geehrter Herr Tiemann.
    Wenn Ihre DUROM Hüftprothese bei der kommenden Röntgen-Untersuchung keine auffälligen Veränderungen im umgebenden Knochen- und Weichteilgewebe zeigt, muss man sich schon ernsthaft folgende Frage stellen:
    Warum funktioniert die THP bei Ihren hohen Beanspruchungen so ausserordentlich gut und bei anderen THP-Trägern – vom gleichen Orthopäden operiert – versagt das gleiche THP-Modell so kläglich ?
    Dieses Thema muss eingehend mit dem operierenden Orthopäden besprochen werden und daraus mögliche Schlussfolgerungen gezogen werden !

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  4. Hartmut Tiemann
    Hartmut Tiemann sagte:

    Ich habe meinen Traum wahr gemacht. Col de la Cayolle, Col de Vars, Restefond la Bonette, Col de Izoard, Col Lautaret und Col Galibier, dem Dach der Tour de France, letzteren zweimal, weil die Aussicht von dort so schön ist. Insgesamt waren das etwa 7000 Höhenmeter. Sowohl das Knie-, als auch das Hüftimplantat bereiteten keine Probleme, trotz teilweise heftiger Anstiege bis zu 15 %. Dennoch, obwohl gut vorbereitet, stieß ich an Grenzen. Beim Restefond mußte ich bei etwa 2400 Metern aufgeben. Der Kräfteverschleiß tagszuvor am Col de Vars war einfach zu groß. Die 39/27 Übersetzung meines Rades forderte damit ihren Tribut. Was drei Ritzel am vorderen Zahnkranz weniger bedeuten, erfuhr ich am Galibier. Hier übernahm ich am Col Lautaret das Rad meiner Frau, die in Anblick der Piste erstmals Nerven zeigte. Mit 34/27 ging es wie beflügelt weiter, bis auf 2660 Meter. Abschließend noch eine klare Ansage: Ich bin kein irgendwie gesponserter Typ von Zimmer. Im Gegenteil, auch ich traue deren Durom-Metasul-Endoprothese nicht über den Weg. Allerdings habe ich im Gegenteil zu einigen anderen keine Lust, mir solange dieses Teil funktioniert, den Tag verderben zu lassen. Im November wird es wieder eine Kontrolle geben und dann werde ich weiter sehen.

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  5. Dr. Manfred Sxxx
    Dr. Manfred Sxxx sagte:

    Nach welcher ZIMMER Einbauanleitung wurde die DUROM-Hüftprothese optimal implantiert?
    Wurden bei ZIMMER in Winterthur optimal montierte DUROM Hüftprothesen zig-Millionen mal in Belastungssimulatoren getestet?
    Welche Ergebnisse ergaben Retrieval Analysen an reoperierten
    DUROM Hüftprothesen bei ZIMMER in Winterthur?
    Welche klinischen Langzeitergebnisse liegen mit DUROM Hüftprothesen bei ZIMMER vor?
    Zur Beantwortung dieser Fragen müssen langjährig erfahrene Techniker von ZIMMER in Winterthur in den Zeugenstand!!! Keine Juristen ohne jede Kenntnis der technischen Grundlagen !!!

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  6. Dr. Manfred Sxxx
    Dr. Manfred Sxxx sagte:

    Und wie wäre es mit einer Sammelklage gegen die Firma Zimmer mit Hauptsitz in USA, mit ihren diversen Töchtern in der ganzen Welt, unter anderem in Deutschland und in der Schweiz. Die Herstellerfirmen tragen hauptsächlich die Verantwortung, das war schon i m m e r so !!!

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  7. Hartmut Txxx
    Hartmut Txxx sagte:

    Sehr geehrter Herr Nostadt,

    das einzige was mich mit der Firma Zimmer verbindet sind zwei von Dr. Rütschi in den Jahren 2004 und 2005 hervorragend implantierten Gelenkprothesen. Was Sie mir vielleicht vorwerfen können ist lediglich, daß ich nicht Ihnen zu liebe jammere und stöhne bzw. die bisherigen Kontrolluntersuchungen, die keinen Befund erbrachten, fälsche.

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  8. michael nxxx
    michael nxxx sagte:

    sehr geehrter herr hauke!
    im voraus herzlichen dank für ihre ehrenamtliche arbeit.
    ich bin zwar kein jurist,dennoch war mir schon vor der esten gerichtsverhandlung klar das es so läuft wie es gelaufen ist.die aroganz der fa.zimmer und des richters ist nicht mehr zu überbieten.
    deshalb bin ich der festen überzeugung das sich die haltung der fa. zimmer gegenüber uns geschädigten nur dann ändert, wenn ihre saubere firma täglich im boulevard und im fernsehen mit negativer presse erscheint.einen erfolg vor gericht schliese ich besonders nach dem ersten gerichtstermin völlig aus.
    leider bin ich finanziell so in schwierigkeiten, das ich mir eine mitgliedschaft nicht leisten kann,würde aber trozdem jederzeit gerne mithelfen die machenschaften der firma zimmer an den pranger zu stellen.
    mein vorschlag ist,tägliche, wochenlange demos vor der freiburger zentrale und dazu immer funk,fernsehen und die presse einladen,damit ganz deutschland erfährt wie hier mit geschädigten umgesprungen wird.

    was man mit solchen aktionen ereichen kann konte man beim finanzskandal sehen, wo viele banken nach öffentlichen protesten die verluste ihrer kunden ausgeglichen haben, nur um aus der presse zu verschwinden.

    ich bin der vollen überzeugung das wir so, und nur so zu unserem recht kommen werden.

    mit freundlichen grüßen

    michael nxxx

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  9. Hartmut Txxx
    Hartmut Txxx sagte:

    Lieber Herr Nostadt, ich glaube niemand auf dieser Seite verniedlicht hier Probleme bzw. stellt die Erlebnisse der Reimplantierten in Frage. Fakt ist aber auch, dass man an einer Durom-Metasul-Hüfte auch viel Freude haben kann. Natürlich eingeschränkt, denn auch ich kann mir nicht sicher sein, dass das Teil hält. Mein Anliegen war und ist aber nach wie vor, dass das, was ich mit meiner Hüfte erlebt habe, zum Nachdenken anregen und erst über eine Reimplantation nachgedacht werden sollte wenn vorliegende Fakten klar dafür sprechen und alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen sind, wie zum Beispiel in meinem Falle, wo offensichtlich nicht die Hüfte Ursache für die zum Teil unerträglichen Schmerzen war, sondern ein entzündeter Muskel.

    Wie der eine oder andere vielleicht gelesen hat, plane ich im Sommer mit dem Rennrad die Alpenüberquerung von Genf nach Nizza. Direkt nach unserer Mitgliederversammlung startete ich die ersten zwei Vorbereitungswochen. Insgesamt bewältigte ich dabei ca. 7000 Höhenmeter im Schwarzwald und den Vogesen. Dabei waren Etappen wie Bad Krozingen via Münstertal nach Schonau, von dort nach Wembach und zurück über Badenweiler – Müllheim nach Bad Krozingen, dann von Bad Krozingen nach Schliengen und Kandern, weiter durchs Kandertal auf die Spitze des Blauen und zurück nach Bad Krozingen, in den Vogesen startete ich von Kaisersberg nach Turckheim auf den Col de la Schlucht, weiter zum und über den Col de la Bonhomme und von dort zurück nach Kaisersberg.
    Also, es sieht mit mir und meinen 67 Jahren nicht so schlecht aus, wie man vielleicht vermuten könnte. Trotz Durom-Metasul und meinen anderen Wehwehchen.
    In diesem Sinne Dr. Semlitsch danke für Ihren Tipp. Aber ich sehe momentan keinen Grund, an meiner Hüfte zu zweifeln.

    Antworten
  10. Manfred Nxxx
    Manfred Nxxx sagte:

    2005 wurde mir die oben erwaehnte Hueftprothese eingestzt und ich arbeite seit dieser Zeit ueberwiegend ausserhalb Europas.Hier eine entsprechende Untersuchung durch zu fuehren ist nur bedingt moeglich.Wenn ich keine Bewegungsmoeglichkeit(maesigen Sport)habe bekomme ich Schmerzen,die nach ca 1 Stunde Schwimmen oder Aehnliches vergehen.Was soll ich machen? Operieren lassen und dann Job ade?Prozessieren ohne Rechtschutzversicherung?Ich bin ratlos!Kann mir jemand eine Antwort zukommen lassen?

    Antworten
  11. michael nxxx
    michael nxxx sagte:

    ich frage mich schon was hier von manchen leuten erzählt wird.
    die propleme der vielen patienten mit der doch augenscheinlich fehlerhaften prothese sind doch nicht an den haaren herbeigezogen.ich habe zwei von diesen dingern gehabt und bin sie gott sei dank wieder los.vier operationen mit viel schmerzen und psychischem stess sind vorbei.ich habe durch die lange krankenzeit alles verloren. arbeit, erspartes,freude am leben, alles weg.wenn man dann noch die zynischen kommentare der anwällte von dieser mafiösen firma lesen muß bekommt man das große kotzen.
    ich habe mich in meiner not an stern tv, akte 90, und bild kämpft für sie gewandt und hoffe das jemand diese sauerei aufnimmt.eine schlechte presse wäre bestimmt das einzige was diese kapitalisten nicht gebrauchen können.tägliche demonstrationen vor der zentrale dieser pfuscher wäre bestimmt nicht schlecht.sollte jemand der gleichen meinung sein, bitte unter bxxx.de melden.

    mfg
    michael nxxx

    Antworten
  12. Dr. Manfred Sxxx
    Dr. Manfred Sxxx sagte:

    Aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung mit reoperierten Hüftprothesen bin ich zur Ueberzeugung gekommen, dass die W a h r h e i t für jeden Juristen einzig und allein d i e F a k t e n sind, die seinem Fall nützen und nichts anderes !
    Die tatsächliche Wahrheit bringen nur wissenschaftliche Untersuchungen ans Tageslicht. Nur auf diesem Wege können betroffene Patienten zu ihrem Recht kommen, auf das sie allen Anspruch haben, wenn ein neues, „verschlimmbessertes“ Hüftprothesenmodell nicht „doctor and patient proof“ ist.

    Antworten
  13. Dr. Manfred Sxxx
    Dr. Manfred Sxxx sagte:

    Sehr geehrter Herr Hartmut Txxx. Ihre Reaktion auf meine Empfehlung habe ich fast erwartet. In der Firmenzeitschrift „pronews Zimmer CH 1/2009″las ich durch Zufall den Artikel „Gipfelstürmer – Ich wollte einfach wissen, ob ich es kann“. Der hochaktive Bergsteiger Daniel Rudolf-von-Rohr liess sich 2004 in der Schweiz zwei Durom Hüftprothesen implantieren und legte dann wieder hochaktiv, 40-jährig auf den Killimandscharo los. Ich versuchte ihn 2011 zu kontaktieren, erhielt aber bis heute keine Antwort! Es wäre vielleicht empfehlenswert, wenn Sie mit Herrn von-Rohr einen Erfahrungsaustausch pflegen würden. Ich habe jedenfalls 30 Jahre lang geforscht und entwickelt mit dem Erfolg, dass heute ein Hüftpatient mit einer erfolgreichen Hüftprothese über 20 Jahre lang zufrieden sein kann! Und genau das wünsche ich Ihnen von Herzen.

    Antworten
  14. Hartmut Txxx
    Hartmut Txxx sagte:

    Sehr geehrter Herr Dr. Sxxx. Ich schätze die von Ihnen verfaßten Beiträge, die aufgrund Ihrer langjährigen Erfahrung in diesem Metier als besonders fundiert zu betrachten sind. Dennoch unterstelle ich Ihnen, dass Sie sich leichtfertig verhalten, wenn Sie Menschen, denen eine Durom-TEP eingesetzt wurde pauschal empfehlen, sich reimplantieren zu lassen. Von dieser Einschätzung werden Sie mich nicht abbringen können, es sei denn, es gelingt Ihnen der Nachweis, dass es zwingend notwendig ist, alle ca. 1000 im Lorettokrankenhaus implantierten Endoprothesen zu explantieren. Überlegen Sie sich doch einmal, was es für mich oder andere Patienten bedeuten würde die Ihren Ratschlag beherzigend sich reimplantieren ließen, um sich dann anhören zu müssen, schade dass wir sie operiert haben, es war alles in Ordnung. Wie trösten Sie diese Menschen dann? Vielleicht mit den Worten „nicht traurig sein, die Explantation wäre so oder so mal fällig gewesen, auch wenn es fünf Jahre nach ihrem Tod gewesen wäre“.
    .
    Klar, Vergleiche haben vieles mit Hüftgeschädigten gemeinsam, sie Hinken. Dennoch ein kleiner: Mir ist bekannt, dass die Shimano-Kette eines Rennrades, sollte dieselbe aus welchen Gründen auch immer geöffnet werden müssen, mit einem Original-Reparaturniet von Shimano wieder geschlossen werden sollte und nicht mit dem Niet, der zum Öffnen derselben herausgedrückt wurde, da aufgrund technischer Gegebenheiten beim Schalten sich dieser lockern und so zum Riß der Kette führen könnte, mit vielleicht fatalen Folgen. Shimano hat mit seiner Empfehlung zweifelsfrei recht, aber was macht man auf einer mehrwöchigen Radtour und hat keinen Reparaturniet dabei? Ich verrate kein Geheimnis, die Kette hielt.

    Antworten
  15. Dr. Manfred Sxxx
    Dr. Manfred Sxxx sagte:

    Sehr geehrter Herr Hartmut Txxx. Die bei Ihnen im Jahre 2004 von Dr. Rütschi in der Lorettoklinik implantierte DUROM Totalhüftendoprothese ist nicht in die Kategorie „doctor and patient proof“ einzuordnen. Hingegen kann das THP-Modell ALLOCLASSIC von den Autoren Zweymüller(SL und SL-Plus) und von Knahr(Variall) mit über 95% Zufriedenheitsrate nach 10 – 25 Jahren klinischer Erfahrung als sehr ausgereift für alle Orthopäden und alle Patienten angesehen werden. Das ist in klinischen Langzeitstudien belegt. Ich würde Ihnen dringend raten, sich vor Ihrer Rennradtour von Nizza nach Genf von einem erfahrenen Orthopäden reoperieren zu lassen, bevor die DUROM Hüftprothese mit ihrer problematischen Konuszwischenhülse noch mehr Unheil in Ihrem Knochen anrichtet!!! Je länger Sie warten, desto problematischer wird die Reoperation. Nach 30-jähriger Erfahrung mit Werkstoffentwicklung für Hüftprothesen von SULZER-Medizinaltechnik(1966-1996)weiss ich, wovon ich rede. Probleme bei Hüftprothesenmodellen können prinzipiell nicht juristisch, sondern nur wissenschaftlich unter Beiziehung von Experten der verschiedenen Fachgebiete(Orthopädie, Histologie, Werkstoffe, Konstruktion, Biomechanik) gelöst werden.
    Erst die daraus resultierenden Resultate in darauffolgenden Publikationen sind die Grundlage für Juristen!!!

    Antworten
  16. Hartmut Txxx
    Hartmut Txxx sagte:

    Ich werde mit Sicherheit nie den geringsten Zweifel daran haben, dass mit dem Design der Hüftprothese etwas nicht stimmt. Eine Vergrößerung der Gelenkkugel bei gleichzeitiger Reduzierung des Konus bringt mich selbst als technischen Laien zum Nachdenken. Um ehrlich zu sein, wahrscheinlich aber nur im nachhinein. Zu begeistert war ich damals von dem Zugewinn an Beweglichkeit, die mich als sportbegeisterten Menschen faszinierte.
    Genau so bin ich davon überzeugt, dass nicht jede implantierte Hüfte zu 100 % korrekt implantiert wurde. Das ist jetzt beileibe keine Kritik an Dr. Rütschi oder andere Operateure, schließlich schafft auch ein 100-m-Weltklassesprinter nicht in jedem Lauf einen Weltrekord bzw. eine Topleistung und vor allem letztere ist das, was jeder Operateur bringen sollte aber leider nicht kann.
    Ebenso bin ich mir sicher, dass Probleme auftreten können, die in der Person des Implantierten zu suchen sind (Übergewicht, körperliche Inaktivität, Osteoporose usw. usw.).
    Und spätestens hier beginnt für mich das Problem – problematisches Design trifft auf eine problematische Umgebung, Umgebung im Sinne von Arzt und Patient.
    Deshalb neige ich zu der Vermutung, dass erst, wenn sich mehrere der genannten Faktoren kulminieren, Probleme mit dem Implantat auftreten.
    Was überhaupt noch nicht angesprochen wurde, weder bei den Stammtischen noch in der Sendung des SWR 2 ist die Frage, welche Verantwortung in diesen Fällen die Behörde trägt, die dieses Implantat zugelassen hat, denn ohne eine Zulassung hätte die Firma Zimmer es nicht vertreiben dürfen. Ob dieses Verfahren, wie schon des öfteren angesprochen, als lax bezeichnet werden darf, spielt hier nach meiner Einschätzung zunächst einmal keine Rolle.
    Alles in allem sehe ich deshalb einen äußerst komplexen Sachverhalt, der es schwer macht, eine pauschale Schuldzuweisung an einen der in Frage kommenden auszusprechen.
    Was wir gerade erleben, ist die altbekannte Situation in der alle Beteiligten rufen: „Haltet den Dieb, aber nehmt mich nicht fest.“ Für mich kann die Lösung der jetzigen Situation nur so aussehen, dass die Firma Zimmer zusammen mit dem Lorettokrankenhaus (nicht zu vergessen natürlich auch die Verantwortung und ev. Haftung der Zulassungsbehörde die sich dann an Entschädigungen mitzubeteiligen hätte) ev. Schadensersatz bzw. Schmerzensgeldansprüche anerkennt und begleicht. Natürlich muss auf diesem Wege ebenso akzeptiert werden, dass Reimplantationen die eindeutig durch den Patienten zu vertreten bzw. zu begründen sind, Ansprüche mindern bzw. sogar völlig ausschließen können.
    Es mag sein, das jetzt der eine oder andere auf diesen Beitrag oder auf mich etwas sauer ist. Aber ich habe einen guten Grund, diese Haltung zu haben. 2004 bekam ich im Lorettokrankenhaus durch den von mir überaus geschätzten Dr. Rütschi die Durom Hüfte implantiert. Der Erfolg der OP war super. Nach sechs Tagen Krankenhausaufenhalt und drei Wochen Reha waren die Gehhilfen weg. Bis 2008 war alles ok, aber dann begannen die bekannten Schmerzen. Kurz davor, mir einen Reoperationstermin geben zu lassen, suchte ich meinem Reha-Arzt Dr. Findeisen in Badenweiler auf, der die Problematik mit dem Durom-Gelenk hinreichend kannte. Nach gründlicher Untersuchung stellte er einen degenerierten Muskel im Oberschenkel fest, der nach seiner Einschätzung enthzündet sein konnte. Als quasi letzten Versuch ließ ich mich davon überzeugen, es mit einer Kortisonspritze zu versuchen. Nach drei Tagen war ich schmerzfrei. Treppensteigen, längere Strecken laufen waren von nun an kein Problem mehr. Durch kontinuierliches Aufbautraining, vorwiegend mit Ergometer und Rennrad gelang es mir, Leistungen wie vor etwa 20 Jahren zu vollbringen. Im Juli plane ich einen „letzten“ Traum zu realisieren. Ich möchte noch einmal von Nizza nach Genf über die bekannten Pässe der Tour de France mit dem Rennrad fahren. Mit 67 Jahren sicherlich keine leichte Aufgabe, darüber bin ich mir im klaren. Sollte ich es nicht schaffen, werde ich nicht traurig sein. Aber eines, da bin ich mir schon heute sicher, es wird dann nicht an der Hüfte liegen.
    Also Dr. Rütschi, danke noch einmal für die tolle OP und das Gelenk und danke an Dr. Findeisen, ohne den ich dieses bereits nicht mehr hätte.
    Und dann noch, sollte ich irgendwann tatsächlich reimplantiert werden müssen, ja, dann muss es wohl so sein. Es gibt tatsächlich schlimmeres auf der Welt.
    Ach so, abschließend noch eine Kritik an der Sendung des SWR 2. Betroffene sollten wohl nie eine Sendung über ihr eigenes Problem moderieren. Sie sind einfach zu taub, für Menschen, die etwas anderes erlebt haben, wie z. B. ich. Die Redakteurin kannte meinen Fall, brachte aber weder den, noch andere ev. vergleichbare. Ich glaube Resignation und diese Sendung war mehr als resignativ, ist das letzte was ein Mensch mit einem Implantat das ev. fehlerhaft sein könnte, benötigt.

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