Stellungnahme von Zimmer
Nachdem in Medien über Probleme mit der Durom-Hüftprothese berichtet worden war, hat der Hersteller, die Firma Zimmer, nun eine Stellungnahme abgegeben.
Erste Berichte in Hörfunk und Presse
SWR 4 hat 2009 öffentlich gemacht, dass bei der Durom-Metasul-LDH-Hüftprothese der Firma Zimmer Probleme aufgetreten sind. Diese war in verschiedenen Krankenhäusern in und um Freiburg etwa 1.000 Patienten implantiert worden. In einem Artikel der Badischen Zeitung vom 5. August 2009 wurde dann berichtet, dass im Freiburger Loretto Krankenhaus „fehlerhafte“ Hüftgelenke der Firma Zimmer implantiert worden waren. Bei dem genannten Hüftprothesenmodell handelt es sich um ein modulares Hüftprothesensystem, welches aus Hüftschaft, Großkugelkopf (Metasul® LDH®) und Pfanne (Durom®) besteht. Zimmer weist in der Stellungnahme darauf hin, dass sich die
vermeintlichen Probleme nicht auf die Hüft-Pfanne „Durom“, sondern auf die Verbindung zwischen Hüftschaft und Großkugelkopf (Konusverbindung).
beziehen.
Unschuldsvermutung
An allererster Stelle steht für uns die Sicherheit und Gesundheit der Patienten, die unsere Produkte erhalten. Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand sind wir weiterhin von der Sicherheit und Wirksamkeit des im Artikel bezeichneten Hüftsystems überzeugt.
Die untersuchten Komponenten wurden entsprechend den Produktspezifikationen hergestellt und es gibt bislang keinerlei Hinweise darauf, dass die angeblichen Beobachtungen auf Fabrikationsprobleme zurückzuführen sind. Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand sind die Produkte daher entgegen den Behauptungen des Artikels fehlerfrei.
Patienten werden allein gelassen
Anfangs war den Betroffenen von den Ärzten noch eingeredet worden, dass es sich bei ihrem Problem um einen Einzelfall handelt. „Eine gewisse Fehlerquote gibt es halt immer“, so die Botschaft. Wäre nicht per Zufall öffentlich geworden, dass es sich bei den Problemen mit der Durom-Hüftprothese keineswegs um Einzelfälle handelt, wäre der Patient allein gelassen worden. Und hätte sich über sein „Pech“ ärgern können.
Versagen von Medizinprodukten wird unter den Teppich gekehrt
Dahinter scheint jedoch System zu stecken. Denn offensichtlich werden Häufungen von Problemen mit Medizinprodukten verschwiegen und kleingeredet. Hier ziehen Ärzte und Hersteller an einem Strang: Der Arzt möchte seinen Ruf nicht belasten,m wenn sich bei seinen Patienten „Vorkommnisse“ häufen. Und die Hersteller wollen das Problem in aller Stille regeln. Deshalb lieifert der Operateur dem Hersteller, vor allem wenn es sich um neue Produkte handelt, Erahrungs- und Ergebnisberichte nach erfolgter Operation. Auch wenn die Patientendaten (hoffentlich) anonymisiert weitergegeben werden, dürften sie nach der inzwischen gültigen Datenschutzgrundverordnung nicht ohne Zustimmung des Patienten weitergegeben werden.