Kampf durch die Instanzen

Wenn Gerechtigkeit zur Geduldsprobe wird: Der lange Weg geschädigter Patienten durch die Instanzen 

 In Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern ist das Vertrauen in das Gesundheitssystem tief verankert. Doch wenn Medizinprodukte versagen oder Behandlungsfehler geschehen, beginnt für die betroffenen Patienten oft ein zermürbender Kampf – nicht nur um Gesundheit, sondern auch um Gerechtigkeit. 

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Gefährliche Lücken im System

In Deutschland reicht oft ein Häkchen von „Benannten Stellen“, um selbst Hochrisiko-Medizinprodukte zuzulassen – im Auftrag der Hersteller, versteht sich. Die Folge: fehlerhafte Implantate landen im OP-Saal und im Patienten statt im Test-Labor. Der Robodoc-Skandal (1), der Skandal um die BIP-Brustimplantate oder der Durom-Hüftprothesenskandal sind nur die Spitze des Eisbergs. Dieser Beitrag seziert das lasche Zulassungsverfahren und zeigt: Patientensicherheit darf kein Nebenprodukt der Bürokratie sein.

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Fragen vor einer Hüft-Operation

  1. Erste Schritte bei Hüftschmerzen

Wenn Sie unter Hüftschmerzen leiden, die eventuell auch in die Leiste, den Oberschenkel oder bis zum Knie ausstrahlen, ist es wichtig, frühzeitig aktiv zu werden:

  • Physiotherapie und gezielte Übungen können helfen, den Zustand des Hüftgelenks zu stabilisieren und Schmerzen zu lindern.
  • Ein möglichst gut trainierter Halteapparat (Muskulatur, Sehnen und Bänder) verbessert nicht nur den Alltag, sondern auch den Heilungsverlauf nach einer eventuellen Operation.
  • Je fitter Sie vor einer Operation sind, desto schneller und leichter fällt Ihnen die Rückkehr in den Alltag danach.

Tipp: Lassen Sie sich frühzeitig physiotherapeutisch begleiten und üben Sie regelmäßig, auch wenn noch keine Operation geplant ist.

  1. Wann wird eine Operation notwendig?

Eine Hüftoperation (z. B. eine Hüft-Totalendoprothese, kurz Hüft-TEP) kommt dann in Frage, wenn:

  • die Schmerzen dauerhaft stark sind,
  • Bewegung massiv eingeschränkt ist,
  • Physiotherapie und Schmerzmittel keine Linderung mehr bringen.

Es gibt keinen „perfekten Zeitpunkt“ für eine Hüftoperation – aber zu langes Warten kann andere Probleme verursachen. Wer das schmerzhafte Bein schont, belastet oft unbewusst das andere Bein, die Knie oder die Wirbelsäule. So können zusätzliche Beschwerden entstehen.

  1. Gute Entscheidungen treffen – Klinik und Operation

Vor einer Operation sollten Sie sich gründlich informieren:

  • Zweit- oder Drittmeinung einholen: Sprechen Sie mit mindestens zwei verschiedenen Fachärzt:innen oder Kliniken.
  • Fragen Sie konkret:
    • Reicht eine Kappenprothese oder ist eine vollständige Hüft-TEP notwendig?
    • Ist ein minimalinvasiver Eingriff möglich?
    • Welches Prothesenmodell wird eingesetzt – und warum?

Vertrauen in Ihre behandelnden Ärzt:innen ist wichtig. Aber verlassen Sie sich nicht nur auf Werbung oder Superlative. Aussagen wie „die neueste Prothese“ oder „die beste Methode“ oder „diese Prothese ist der Mercedes der Hüftprothesen“ sollten Sie stets kritisch hinterfragen.

Tipp: Lassen Sie sich genau erklären:

  • Welche Technik wird angewendet?
  • Warum wird gerade dieses Prothesenmodell empfohlen?
  • Welche Langzeiterfahrungen gibt es damit?
  • Wie hoch ist die Fehlerquote bei dem Prothesenmodell?

Fragen Sie ruhig nach bewährten Modellen und erprobten Operationstechniken. Gerade wenn etwas „Neues“ verwendet werden soll, sollten Sie sich ausführlich über Nutzen und Risiken informieren.

  1. Hilfreiche Informationsquellen

Ärztliche Behandlungsfehler

Ärztliche Behandlungsfehler kommen häufiger vor als viele wahr haben wollen. Man spricht von einem Behandlungsfehler, im Volksmund auch Kunstfehler genannt, wenn ein Arzt bei der Diagnose oder bei der Behandlung einem Patienten einen Schaden zufügt. Nach deutschem Recht liegt ein Behandlungsfehler vor,

wenn eine medizinische Behandlung nicht nach den zum Zeitpunkt der Behandlung bestehenden, allgemein anerkannten fachlichen Standards erfolgt (§ 280 Abs. 1 BGB, § 630a Abs. 2 BGB).

Beispiele für „klassische“ Behandlungsfehler sind:

  • Falsche Diagnose
  • Fehlerhafte Medizinprodukte
  • Verbleib von Fremdkörpern nach Operationen
  • Unzureichende Hygiene
  • Unzureichende Aufklärung des Patienten über die Risiken eines Eingriffs
  • Nicht fachgerechte Durchführung einer Operation
  • Medikationsfehler
  • Geräteversagen

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Welche Prothese? Interview

Welches Prothese ist geeignet? Diese Frage beantwortet Dr. Nawid Hariri, Mannschaftsarzt der U20-Frauennationalmannschaft

Deutscher Wirbelsäulenkongress 2024

Der Deutsche Wirbelsäulenkongress 2024 der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft  fand in Hamburg statt. Die jährlich organisierte Veranstaltung bringt Experten aus der ganzen Welt zusammen, um die neuesten Entwicklungen in der Wirbelsäulenforschung und -behandlung vorzustellen und zu diskutieren. Neben Vorträgen und Workshops gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Networking und  Erfahrungsaustausch. Für die Durom-SHG mischte sich Vorstandsmitglied Christina Bonnkirch unter die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Weiterlesen

Gezielte Ernährung gegen Metallabrieb?

Die fehlerhafte Durom-Metasul-LDH-Hüftprothese von Zimmer Biomet

Nun ist es eine gerichtlich festgestellte Tatsache, dass die Durom-Metasul-LDH-Hüftprothese gesundheitsschädlichen Metallabrieb verursacht. Das Schmerzensgeld, welches viele Durom-Betroffene inzwischen erhalten haben, dokumentiert das schuldhafte Verhalten der Firma Zimmer Biomet. Es stellt jedoch die Gesundheit der Patienten nicht wieder her. Der Metallabrieb verbleibt nach wie vor im Körper.

In verschiedenen Veranstaltungen hat die Durom-SHG das Themenfeld „Umgang mit Metallabrieb im Körper“ mit namhaften Referenten aufgegriffen. In der Vergangenheit bereits mit einem Vortrag von Dr. Bigalke, der konkrete Hinweise und Anregungen gegeben hat, Chrom und Kobalt aus dem Körper auszuleiten. Nun ist es der Durom-SHG gelungen, mit dem Heilpraktiker, Ernährungsberater und Coach Steffen Oechsle einen weiteren kompetenten Referenten zum Thema „Gifte im Körper“ zu gewinnen. Er sagt, durch optimierte Ernährung werden die Ausscheidungsorgane gestärkt werden, die Chrom und Kobalt aus dem Körper ausleiten können.

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Dauerschmerz nach Implantation

Nach der Deutschen Schmerzgesellschaft leiden etwa 17% der Bevölkerung an chronischen Schmerzen. Das sind 14.620.000 Millionen Menschen allein in Deutschland. Fast 15 Millionen Menschen leiden somit an an den Folgen des Dauerschmerzes: Schlafstörungen, Bewegungsenschränkungen, Depressionen, um nur einige zu nennen.

Dauerschmerz wird wie Dauerfolter und Psychoterror erlebt. Er quält Betroffene im Extremfall 24 Stunden/7 Tage. Lebensqualität kann dadurch stark eingeschränkt sein. Und irgendwann ist auch die Bereitschaft und die Kraft, sich mit den Schmerzen zu arrangieren, erschöpft. Vor allem, wenn die gängigen Schmerzmittel wie Diclo und Ibo nicht mehr helfen.

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Patientenbeauftragter bei Durom-SHG

Stefan Schwartze, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten, so seine offizielle Bezeichnung, traf sich mit Hanspeter Hauke, dem Vorsitzenden der Durom-SHG. In dem Gespräch, an welchem auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Johannes Fechner teilnahm, berichtete Hauke über gravierende Mängel bei der Zulassung von Medizinprodukten über die sog. „Benannten Stellen„. Am Beispiel der fehlerhaften Hüftprothese Durom-Metasul-LDH der Firma Zimmer Biomet machte er deutlich, dass das Konformitätsverfahren keine Gewähr dafür bietet, dass Medizinprodukte  fehlerfrei auf den Markt kommen. Hanspeter Hauke bat den Patientenbeauftragten um Unterstützung bei der Umsetzung der Forderungen der Durom-SHG nach einem verbesserten Zulassungsverfahren. In einem Schreiben an Stefan Schwartze fasste Hauke die Forderungen der Durom-SHG zusammen:

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Metallabrieb im Körper

Giftige Metalle im Körper kann man aus dem Körper bekommen. Gesunde Lebensführung, Bewegung und Stärkung der Ausscheidungsorgane unterstützung die Ausleitung.