Patienten mit einer Metall-auf-Metall-Prothese (MoM-Prothese) leiden häufig an gesundheitlichen Beschwerden, deren Ursachen von Ärzten oft nicht eingeordnet werden können. Nur selten wird ein Zusammenhang zwischen dem Metallabrieb im Körper und den Beschwerden vermutet. Grund ist Unkenntnis und teilweise auch Ignoranz der behandelnden Ärzte gegenüber möglichen Folgen von Metallabrieb.
Der Referent
Die Durom-Selbsthilfegruppe (Durom-SHG) griff das Thema „Toxologische Auswirkungen von Metallabrieb“ deshalb auf. Als Referent konnte Dr. med. Heiko Bigalke gewonnen werden. Bigalke hatte sich bereits während seines Studiums mit den Auswirkungen von toxischem Material im Körper beschäftigt. Das Thema wurde so zu einem Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit als Arzt.
Der Vortrag
In seinem Vortrag ging der Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren ausführlich auf folgende Fragestellungen ein:
- Welche Metalle? Wie kommen sie in den Körper rein?
- Was machen die Metalle im Körper?
- Wie kommen die Metalle aus dem Körper raus?
Die Veranstaltung
Seine Ausführungen sind dann äußerst anregend und unterhaltsam. Er gibt viele Tipps, was Betroffene, die unter den Folgen des Metallabriebs leiden, tun können. Wichtig ist, die Ausscheidungssysteme wie Niere, Leber, Haut, aber auch das Zwerchfell zu stärken und zu trainieren. Dazu macht Dr. Bigalke mit den Anwesenden erste Übungen, die unter Lachen und Bewegung von allen mitgemacht werden.
Bewegung ist ein wichtiges Element, um die Ausscheidung von Metallen zu unterstützen. Auch das Zwerchfell trägt aktiv zur Reduzierung der Metallbelastung im Körper bei. Zwerchfellbewegung vertreibt die schädlichen Metallionen. (Dr. Bigalke)
Ausscheidungssysteme stärken
Wichtig ist, die Ausscheidungssysteme wie Niere, Leber, Haut zu stärken und zu trainieren. Dazu macht er mit den Anwesenden weitere Übungen. Bewegung. Bewegung ist ein wichtiges Element, um die Ausscheidung von Metallen zu unterstützen. Denn das Zwerchfell trägt aktiv zur Reduzierung der Metallbelastung im Körper bei. „Zwerchfellbewegung vertreibt die schädlichen Metallionen“, so Dr. Bigalke. Lachen, Atem- und Entspannungsübungen, Yoga und Singen empfahl der Experte den Anwesenden als tägliche Übung. „Außerdem bekommt man beim Singen gute Laune“, so der Arzt. „Ich kennen niemanden, der nach einer Chorprobe schlecht gelaunt ist“, berichtet er aus eigenen Erfahrungen. Seine Botschaft ist eindeutig und überzeugend: Der Arzt macht nicht gesund. Er kann die Menschen aber dabei unterstützen, gesund zu werden oder zu bleiben.
Was sind Metalle?
Metalle sind feste, schwerlösliche Bindungen, die über die Atmung, Haut, Nase und Mund in den Körper gelangen. Sie sammeln sich in einer Art Depots an. Bekannt sind Amalgam-Füllungen, die zu Problemen geführt haben. Sie werden inzwischen jedoch nicht mehr benutzt. Auch Blei war früher ein Problem. Es wurde durch bleihaltiges Benzin eingeatmet. Quecksilber kam und kommt über die Nahrungskette, vor allem durch Fisch, in den Körper.
Welche Metalle gelangten über die Durom-Prothese in den Körper?
Die Durom-Metasul-LDH-Hürftprothese besteht aus einer Chrom-, Kobalt-, Titanlegierung. Diese drei Metalle sind krebserregend und gelten als hochgiftig. Daneben sind wir zeitlebens Umweltgiften ausgesetzt, die zur Belastung mit Chrom und Kobalt dazu kommen.
Die wesentlichsten Umweltgifte sind:
- Arsen
- Barium
- Blei
- Kadmium
- Nickel
- Quecksilber
- Zinn
Chrom (CR)
Chrom ist ein silberweißes, korrosions– und anlaufbeständiges hartes Metall, das im Urzustand zäh, form- und schmiedbar ist. Es ist antiferromagnetisch mit einer Néel-Temperatur von 311 K[26] (etwa 38 °C). Chrom löst sich in Salzsäure und Schwefelsäure nach einiger Zeit unter Wasserstoffentwicklung auf, wenn die schützende Oxidschicht abgelöst wurde. Häufige Oxidationsstufen des Chroms sind +2, +3 und +6, wobei +3 die beständigste ist.
Die biologische Halbwertzeit von Chrom beträgt 20 bis 90 Tage. Medizinisch ist der Abrieb chromhaltiger Implantate die häufigste direkte Quelle für Vergiftungen mit Chrom, beruflich wird Chrom vor allem von Beschäftigten der Glas-, Stahl-, Farbstoff und Gummi-Industrie und natürlich der Metallveredelung und Metallverarbeitung aufgenommen.
Kobalt (CO)
Cobalt ist ein stahlgraues, sehr zähes Schwermetall mit einer Dichte von 8,89 g/cm³.[17] Es ist ferromagnetisch mit einer Curie-Temperatur von 1150 °C.[17] Cobalt wurde in Form von Oxiden, Sulfaten, Hydroxiden oder Carbonaten als Erstes für hitzefeste Farben und Pigmente, z. B. für die Bemalung von Porzellan und Keramik verwendet (siehe auch Smalte sowie Blaufarbenwerke). Danach folgte die wohl bekannteste dekorative Anwendung in Form des blauen Kobaltglases. Nach 1800 wurde das Cobaltaluminat (CoAl2O4) als farbkräftiges Pigment industriell hergestellt.
Cobalt dient heute als Legierungsbestandteil zur Erhöhung der Warmfestigkeit legierter und hochlegierter Stähle, insbesondere Schnellarbeitsstahl und Superlegierungen, als Binderphase in Hartmetallen und Diamantwerkzeugen (siehe: Widia). Seine Verwendung als Legierungselement und in Cobaltverbindungen macht es zu einem strategisch wichtigen Metall. (Siehe Vitallium: Implantate, Turbinenschaufel, chemische Apparate.) Eingesetzt werden Cobaltstähle z. B. für hochbelastete Werkteile, die hohe Temperaturen aushalten müssen, wie z. B. Ventilsitzringe in Verbrennungsmotoren oder Leitschaufeln in Gasturbinen.[50] (Quelle)
Auswirkungen von Chrom und Kobalt auf den Körper
Chrom und andere Schwermetalle bilden im Körper freie Radikale, die das Gewebe schädigen und zahlreiche Vorgänge blockieren. Sie binden sich an die Schwefelgruppen der Enzyme, die für den Transport von Kalzium, Kalium und Natrium verantwortlich sind, und blockieren diese. So können die Zellen nicht mehr richtig arbeiten und es kommt zu Störungen.
Die freien Radikale schädigen die Mitochondrien, die Energiestationen der Zellen und somit des Körpers. Geschädigt wird alles, was mit den Zellen zusammenhängt: Von Aufbau, über Kommunikation zwischen den Zellen bis zur Zellreparatur. Grundlegende Körperfunktionen werden dadurch gestoppt, was eine ganze Palette von Zivilisationskrankheiten auslösen kann.
Mit Schwermetallen kann der Körper nicht alleine fertig werden. Ohne Behandlung verbleiben sie im Organismus, reichern sich an und erhöhen so kontinuierlich ihr Schadenspotenzial. Damit kommt es zur Dauerbelastung und zu einer chronischen Beeinträchtigung. Besonders das Nerven- und Immunsystem ist anfänglich am meisten von einer zu hohen Schwermetallbelastung betroffen. Die meisten Zivilisationskrankheiten gelten als von Metallvergiftung verursacht.
Symptome einer Metallvergiftung
- Äußere Symptome: Haarausfall, Hautprobleme, Fieberblasen und ‚Aphten‘ im Mund, Zittern bis zu parkinsonähnlichen Beschwerden, chronische Ekzeme und Infektionen mit Pilzen und anderen Erregern, Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Candida-Albicans-Infektion (Infektion durch Hefepilze)
- Innere Symptome: Schwächung von Nerven- und Immunsystem, sowie von Nieren, Leber, Darm und Hormondrüsen, Stoffwechselerkrankungen, Multiple Sklerose, Migräne, Asthma, Heuschnupfen, Rheuma, chronische Schmerzen in Rücken und Gelenken, Zahnlockerung, Darmbeschwerden
- Psychische Beeinträchtigungen: Hyperaktivität, ADS, Unsicherheit, Schlafstörungen, Depressionen, Konzentrationsstörungen, Ängste, Stimmungsschwankungen, übermäßige Empfindlichkeit auf Lärm oder Licht, Appetitlosigkeit
2. Was machen die Metalle im Körper?
Toxische Metalle stören den Stoffwechsel. Sie reagieren mit Transportproteinen und stören so deren Aufnahme aus dem Extrazellularraum, die Verteilung in der Zelle und die Abgabe aus der Zelle von essentiellen Metallen. Kobalt, Nickel und Quecksilber können den Platz von Magnesium, Calcium, Eisen und Zink einnehmen und so zu einer Unterversorgung des Köpers mit diesen führen. Die Folge ist ein Funktionsverlust von kleinen Molekülen, Enzymen und Nukleinsäuren. Kobalt, Nickel und Quecksilber können Sauerstoffradikale bilden, welche aggressiv die Zellmembranen und Bestandteile der Zelle schädigen.
Die Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle. Toxische Metalle wie Chrom und Kobalt schädigen den Zellstoffwechsel und schwächen sie. Bei einer Schwächung der Mitochondrien fühlt sich der Mensch schlapp und müde, braucht extrem lange Erholungsphasen nach Anstrengung und leidet an verminderter Belastbarkeit im alltäglichen Leben. Nachweisbar ist eine erhöhte Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin.
Indikationen zur Metalldiagnostik
Im Folgenden eine Auflistung der mit einer Schwermetallvergiftung assoziierten Erkrankungen.
-
- Allergie, Alzheimer, Autoimmunerkrankungen
- Bluthochdruck, Bronchialkarzinom
- Morbus Crohn
- Depression, Diabetes, Durchblutungsstörungen
- Erschöpfungszustände, Exantheme (Hautausschläge)
- Fehlgeburten
- Haarausfall, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörung
- Impotenz, Immunschwäche
- Krebs, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen
- Parkinson
- Sehstörungen, Sudeck-Syndrom CRPS (komplexes Schmerzsyndrom)
- Tinnitus, Tremor
- Untergewicht, Unfruchtbarkeit, Unruhe
- Vertigo (Schwindel)
- Wachstumsstörungen
Warum werden nicht alle Menschen gleichermaßen krank?
Jeder Mensch ist ein Individuum und gleicht keinem anderen Menschen. So ist bei jedem die Durchblutung verschieden, die Blut-Gehirn-Schranke ist bei einem mehr bei einem anderen weniger intakt, der eine hat Diabetes, der andere nicht, der eine hat seit frühester Kindheit ständig Infektionen, der andere trinkt viel Alkohol und raucht, und so weiter und so fort. Die persönliche Disposition wirkt sich natürlich darauf aus, wie der einzelne auf Metallbelastungen reagiert. Einen kausalen Zusammenhang gibt es deshalb nicht. Viele Einflussfaktoren wirken zusammen und führen zu einem individualtypischen Krankheitsbild.
3. Wie bekommt man die Metalle wieder aus dem Körper heraus?
Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane
Entgiftungsorgane sind Niere, Harnleiter, Harnblase, die Haut, der Darm, die Leber die Nieren sowie die Lunge. Oft vergessen, jedoch nicht weniger wichtig als die bereits Genannten ist das Lymphatische System. Um die Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane bei ihrer Arbeit zu unterstützen ist eine gesunde Lebensweise von entscheidender Bedeutung. Regelmäßig Sport und Bewegung, täglich 2,5 – 3 Liter kohlensäurefreies Wasser und ausreichend Schlaf sollten selbstverständlich sein. Doch auch ein mit Singen, Lachen und Atemübungen regelmäßig trainiertes Zwerchfell fördert die Funktion der Ausscheidungsorgane. Bei der Ernährung sollte auf eine gute Versorgung mit Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen geachtet werden. Die tägliche Aufnahme von verschiedenen Obst- und Gemüsesortensorten, die Reduzierung des Fleischkonsums, Verzicht auf Alkohol und Kaffee sowie auf zucker- und kohlesäurehaltige Getränke sollten alle, die mit Metallen im Körper belastet sind, im Blick haben.
Therapeutische Entgiftungsmaßnahmen
Dietrich Klinghardt-Methode
Die Dr. Dietrich Klinghardt-Methode gilt als besonders schonend, da sie ausschließlich mit Naturprodukten arbeitet. Dafür kann sie sich relativ lang hinziehen. Eine solche Schwermetallausleitung dauert in der Regel zwischen 6 Monaten und bis zu 2 Jahren und verläuft in Phasen.
Phase 1: Behandlung mit Chloralla-Algen
Dabei werden Präparate der Chloralla-Alge eingenommen, wobei die Dosis kontinuierlich gesteigert wird, bis sich Symptome, wie Sodbrennen, Übelkeit, Muskelschmerz, Kopfschmerz, Schlafschwierigkeiten, oder Blähungen einstellen. Dann wird die Dosis gehalten und in regelmäßigem Rhythmus erhöht und kurz pausiert bis die Symptome wieder verschwinden. Im Hintergrund werden dabei die Toxine gebunden und bilden Chelatmoleküle, die zu groß sind, um von der Darmwand aufgenommen zu werden, und werden so ausgeschieden.
Phase 2: Unterstützung durch Bärlauch- oder Koriandertinktur
Auch hier werden die Dosen langsam erhöht. Bärlauch ist dafür da, das Quecksilber im Gewebe zu binden und es über Leber, Niere und Darm aus zuleiten. Das funktioniert deshalb so gut, weil Bärlauch, wie keine andere Pflanze, Schwefelverbindungen enthält. Diese aktivieren das Enzymsystem, was die Schwermetalle unlöslich macht und damit nicht vom Körper aufgenommen werden können.
Die Chelat-Methode
Bei der Chelat-Therapie kommen chemische Chelatoren zum Einsatz. Das sind Stoffmoleküle, die sich um die chemischen Stoffe anlagern, Schwermetalle umhüllen und so abführen können. Durch Infusionen werden die Schadstoffe Stück für Stück abgetragen. Die Chelate sind unter anderem unter den Namen DMPS oder DMSA bekannt.
Damit Niere und Leber die Schadstoffe ohne Probleme abtragen können, sind Hilfsstoffe notwendig, die sie unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel Calcium-EDTA oder Glutathion. Letzteres wird eigentlich vom Körper eigenständig gebildet, doch in ‚Extremsituationen‘ wie der Schwermetallausleitung, ist die Belastung zu groß und der Körper kommt mit der Produktion nicht mehr nach.
Beide Methoden sollten mit einer umfassenden Vor- und Nachbesprechung und einer laufenden Kontrolle einhergehen. Quelle
Weitere Informationen: Hier klicken