Durom-SHG: Mitgliederversammlung 2025

Am:                 Dienstag, 11. März 2025
Beginn:          17:00 Uhr
Ende:              18:30 Uhr
Ort:                 Gasthaus Schützen, Schützenallee 12, 79102 Freiburg
Leiter:            Hanspeter Hauke
Protokoll:     Christina Bonnkirch
Anwesende: 16 Personen, davon 14 stimmberechtigte Mitglieder

 

1. Begrüßung

Der Vorsitzende Hanspeter Hauke begrüßt die Anwesenden. Die fristgerechte und satzungsgemäße Einladung mit Tagesordnung sowie die Beschlussfähigkeit der Versammlung werden festgestellt.

2. Rechenschaftsbericht des Vorstands

Der Vorsitzende beschreibt das Engagement der Durom-SHG nachdem das Urteil des OLG rechtskräftig geworden sei. Die Patienten, die nach einer Re-Operation keine Schmerzen mehr geltend gemacht hätten, hätten Schmerzensgeld in der Regel in Höhe von EUR 25.000.- plus einen Pauschalbetrag in Höhe von EUR 5.000.- für Zinsen erhalten. Patienten ohne Re-Operation wurden EUR 1.500.- als Schmerzensgeld angeboten. Dies habe zu Empörung und zahlreichen Anfragen bei der Durom-SHG geführt. Bei den Anwälten von Zimmer Biomet sei jedoch keine Verhandlungsbereitschaft oder Entgegenkommen zu erreichen gewesen. Zu Rate gezogene Anwälte schätzen die Erfolgsaussichten in einem Klagverfahren in diesem Fall als sehr gering ein. Anders stellt sich die Sachlage bei Patienten dar, die nach ihrer Re-Operation weiterhin unter Schmerzen leiden. Auch bei dieser Patientengruppe konnte noch keine befriedigende Lösung erreicht werden. Nach gegenwärtigem Stand der Verhandlungen muss davon ausgegangen werden, dass die betroffenen Patienten den Klageweg beschreiten müssen um zu ihrem Recht zu kommen. Dies umso mehr als neben den persistierenden Schmerzen bei dieser Patientengruppe auch erhebliche materielle Schäden dazu kommen. Hier bestehen nach Einschätzung der Juristen der Durom-SHG gute Erfolgsaussichten.

Patienten, die eine Entschädigung erhielten, haben anschließend häufig ihren Austritt aus der Durom-SHG erklärt. Dies sei verständlich und nachvollziehbar. Hanspeter Hauke bedankte sich ausdrücklich bei denen, die ihre Austrittserklärung mit einem herzlichen Dank für die Unterstützung durch die Durom-SHG verbunden haben. Der Vorsitzende berichtet, dass die Durom-SHG aktuell 128 Mitglieder habe. Neben den Austritten gebe es auch Neumitglieder, die zu unterschiedlichen Fragen mit dem Vorsitzenden Kontakt aufnehmen und dann dem Verein beitreten.

  1. Ein Teil des Erfolges sei mit der intensiven Öffentlichkeitsarbeit des Vorstands erklärbar, so der Vorsitzende. Die Gerichtstermine schufen immer wieder Anlässe, die Medien für die Verfahren und die Hintergründe zu interessieren. Nach dem höchstrichterlichen Beschluss des BGH seien diese Anlässe jedoch weggefallen. Um die Anliegen der Durom-SHG weiterhin in die Öffentlichkeit tragen zu können, werden im Vorstand Überlegungen angestellt, einen prominent besetzten Beirat zu berufen, der die Durom-SHG inhaltlich und bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen kann.
  2. Auch künftig werde sich die Durom-SHG für die Interessen der betroffenen Patienten einsetzen. Dazu gehöre auch die Verbesserung des Zulassungsverfahrens von Medizinprodukten. Das Beispiel der Duom-Metasul-LDH-Hüftprothese, die von Zimmer Biomet auf den Markt gebracht werden konnte, obwohl dem Hersteller bekannt war, dass sie krebserregenden Metallabrieb produziert, zeige, dass das Zulassungsverfahren von Medizinprodukten verbessert werden muss. Mehr Patientensicherheit könne auch durch die Einrichtung eines verpflichtenden und für alle zugänglichen Prothesenregisters erreicht werden.
  3. Die bundesweiten Aktivitäten der Durom-SHG haben dazu geführt, dass für Besprechungen zunehmend auf Videokonferenzen zurückgegriffen werde. Die Anlaufstellen der Durom-SHG in Augsburg und Bonn sowie für DePuy-Patienten in München sollen bis auf Weiteres bestehen bleiben.

 3. Aussprache zum Rechenschaftsbericht

Anwesende Mitglieder lobten die Arbeit des Vorstands und dankten für sein Engagement. Bedauert wurde, dass es nicht gelungen sei, für die nicht-Re-Operierten Patienten einen über EUR 1.500.- hinausgehenden Betrag beim Hersteller auszuhandeln. Die Gründung eines Beirats wird von den Mitgliedern positiv gesehen, seine Gründung von den Anwesenden unterstützt. Eine Teilnehmerin drückte ihre Hoffnung aus, dass der Verein auch weiterhin erfolgreich sein werde, da die vom Vorsitzenden vorgestellten Schwerpunkte wie „Zulassung von Medizinprodukten“ und „Prothesenregister“ für alle Menschen von großer Bedeutung seien. Hätte es hier schon früher schärfere Vorgaben gegeben, wäre ihnen die Erfahrungen mit der fehlerhaften Durom-Prothese erspart geblieben.

4. Entlastung des Vorstandes außer Kassierer

Auf Antrag eines Mitglieds wird der Vorstand außer Kassierer einstimmig bei einer Enthaltung entlastet.

5. Bericht des Kassierers

Der Kassierer gibt einen Überblick über die Einnahmen- und Ausgabensituation des Vereins. Neben Spenden ist die Haupteinnahmequelle der Mitgliederbeitrag. Er berichtet, dass immer wieder Abbuchungen trotz gültiger Einzugsermächtigung zurückgebucht würden. Dies verursache erhebliche und unnötige Kosten.

6. Bericht der Rechnungsprüfer

Der Kassenprüfer berichtet von der Prüfung der Kasse und der Belege, welche die Kassenprüfer durchgeführt haben. Dabei konnten keine Unregelmäßigkeiten festgestellt werden. Er attestiert dem Kassierer einwandfreie Kassenführung und beantragt die Entlastung des Kassierers.

 7. Entlastung des Kassierers

Auf Antrag des Kassenprüfers wird der Kassierer einstimmig entlastet.

8. Neuwahlen

Der Vorsitzende dankt den Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit. Die Kandidierenden stellen sich den Mitgliedern vor. Auf Nachfrage des Vorsitzenden melden sich keine weiteren Kandidierende aus der Versammlung. Einstimmig angenommen wird der Vorschlag des Vorsitzenden, den Vorstand en Bloc zu wählen. Folgende Personen bewerben sich um ein Vorstandsamt:

  1. Vorsitzender: Hanspeter Hauke
  2. Vorsitzende: Christina Bonnkirch
  3. Kassierer: Marcus Schneider
  4. Schriftführer: Peter Steinkamp

Der Vorstand wird einstimmig mit 14 ja Stimmen, 0 Enthaltungen, 0 Gegenstimmen gewählt. Die Gewählten nehmen die Wahl an.

9. Verschiedenes

Eine Nachfrage gibt es zu den Schmerzensgeldzahlungen. Offensichtlich wurden unterschiedliche Beträge ausbezahlt. Der Vorsitzende weist darauf hin, dass man sich bei Unklarheiten an den Vorstand wenden kann.

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