Umfrage 2019

Auch die jüngste Befragung brachte interessante Ergebnisse: Nach 2010 und 2015 führte die Durom-SHG auch 2019 wieder eine Befragung der Mitglieder zu ihrem Befinden durch. Die Rückmeldungen von 2019 bestätigen die Ergebnisse der vorangegangenen Umfragen. Sie brachten aber auch neue Erkenntnisse.

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RP Freiburg: keine Hilfe für Betroffene

Kaputter Durom Hüftkonus: Ursache für großes Leid

Bei der Zulassung von Medizinprodukten wird auf die Sicherheit von Patienten zu wenig geachtet. Zugelassen werden Hüftprothesen. Herzschrittmacher oder Brustimplantate durch ein CE-Konformitätsverfahren. Das CE-Siegel ist bekannt, da jedes Produkt, das in Europa verkauft werden soll, dieses Zeichen braucht. Doch trotz oder vielleicht eher wegen des CE-Kennzeichens häufen sich Fälle von vergifteten Spielsachen aus China, explodierenden Akkus oder unsicheren Haushaltsgeräten.

Was schon bei Alltagsgegenständen nicht funktioniert, funktioniert bei Medizinprodukten noch weniger. Selbst Hochrisikomedizinprodukte werden  mit dem CE-Konformitätsverfahren zugelassen. Eine Prüfung auf die Sicherheit des Produkts erfolgt nicht. Die Hersteller verkaufen das CE-Kennzeichen zwar häufig als Qualitätssiegel. Doch Qualität und Sicherheit signalisiert es nicht.

Erschwerend kommt bei Medizinprodukten hinzu, dass die Hersteller sich die Benannte Stelle aussuchen können, die für sie das CE-Konformitätsverfahren durchführt. Und am Ende auch das CE-Kennteichen vergibt. Sind die Hersteller mit dem Verlauf zufrieden, gibt es Folgeaufträge.  Wenn nicht, wird das nächste mal eine andere benannte Stelle beauftragt. Unabhängige Kontrolle und Patientensicherheit bleiben so auf der Strecke. Ein Problem, das auf europäischer Ebene gelöst werden muss.

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EPRD – Prothesenregister light

Das Endoprothesenregister für Deutschland (EPRD) steht in der Kritik: schlechte Datenlage, intransparente Datenauswertung, Mauscheleien. Seit Jahren wird deshalb ein zentrales und unabhängiges Prothesenregister für Medizinprodukte gefordert. Nach jedem Medizinprodukteskandal wird es angekündigt. Zuletzt 2020 von Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn. Passiert ist bis heute nichts, niente, nada, nothing, rien. Die von Spahn zum 01.01.2021 angekündigte Einführung eines unabhängigen Prothesenregisters ist bis Ende 2024 verschoben. Spahn setzt nahtlos die Tradition der leeren Versprechungen seiner Vorgänger fort.

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Durom-SHG: Mitgliederversammlung 2021

Am 29.07.2021 fand die Mitgliederversammlung der Selbsthilfegruppe „Durom-Metasul-LDH-Hüftprothese e.V.“ statt. Sie war wegen Corona in den Juli verschoben worden. Nun konnte sie unter Einhaltung der Hygienebestimmungen erfolgreich durchgeführt werden.

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Hersteller bestechen Ärzte

Bestechungsskandal um Medizinproduktehersteller

Der amerikanische Hersteller von Wirbelsäulenprothesen Orthofix hat zugegeben, Ärzte in brasilianischen öffentlichen Krankenhäusern bezahlt zu haben, damit sie Orthofix-Produkte bevorzugt nutzen. So wollte das Unternehmen Umsatz und Gewinne steigern. Das gab die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) bekannt. Dies stellt einen eindeutigen Verstoß gegen das Gesetz zur Bekämpfung korrupter Praktiken im Ausland (FCPA) dar. Um die Untersuchungen gegen die Firma zu beenden und weitere Verfahren zu verhindern, ist Orthofix bereit, eine Strafe in Höhe von über 14 Millionen US Dollar zu akzeptieren. Quelle

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Multimodale Schmerztherapie

Nach erfolgreicher Hüft-TEP fühlen sich Patienten wie neugeboren: die Schmerzen sind weg, die Beweglichkeit ist zurück, Sport und Spiel machen wieder Freude. Doch ganz anders sieht es aus, wenn die Hüft-TEP nicht erfolgreich war. Schmerzen beeinträchtigen weiterhin die Lebensqualität, schränken die Bewältigung des Alltags teilweise erheblich ein und machen jede Bewegung zur Qual. Orthopäden, Chirurgen oder Allgemeinärzte sind hier in der Regel keine Hilfe. Einerseits sehen sie oft mit Tunnelblick nur ihr Fachgebiet, andererseits sind sie für Fragen der Schmerzbehandlung zu wenig sensibilisiert oder nicht ausreichend informiert. Im besten Fall verschreiben sie Schmerzmittel. Die Wirkung von Schmerzmittel führt mittelfristig in aler Regel zu einem kontinuierlich ansteigenen Konsum und immer stärkeren Tabletten. Sinnvoll wäre in einem solchen Fall eine Schmerztherapie.

Schmerz ist eine komplexe subjektive Sinneswahrnehmung, die als akutes Geschehen den Charakter eines Warn- und Leitsignals aufweist und in der Intensität von unangenehm bis unerträglich reichen kann. Als chronischer Schmerz hat es den Charakter des Warnsignales verloren und wird heute als eigenständiges Krankheitsbild (Chronisches Schmerzsyndrom) gesehen und behandelt (Quelle)

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MRT Untersuchungen bei Metallprothesen

Sehr geehrter Herr Hauke,

Im Januar wurde mir eine Gelenkpfannenhalterung eingebaut, nachdem die Kappenprothese von 2011 ausgebaut worden war ( 2014) und die dann eingebaute Pfanne nicht richtig positioniert worden war, also Probleme machte. Ich habe den Arzt dann nach dem Material der Halterung gefragt, er meinte sie sei aus Implantatstahl. Auf meine Frage nach künftigen MRT Untersuchungen (anderer Organe) fand er diese einmal für nicht mehr möglich, dann wieder doch möglich. Daraufhin schrieb ich die Herstellerfirma an, die mir folgende Antwort schickte, die vielleicht interessant sein könnte:

Mit freundlichem Gruß

Ulrike K.

Antwort des Herstellers:

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Wie viel sind Schmerzen wert?

Bei der Bemessung  von Schmerzensgeld vor Gerichten stellt sich regelmäßig die Frage, wie viel die Schmerzen des Patienten in EURO wert sind in Deutschland. Aus Amerika hört man immer wieder, dass Patienten nach einem erfolgreichen Gerichtsverfahren gegen Hersteller von Medizinprodukten Schmerzensgeld viele Millionen zugesprochen bekommen.  Patienten-Millionäre sind in Deutschland bis heute keine bekannt geworden. Deutsche Gerichte orientieren sich an den seit Jahrzehnten nahezu unveränderten Summen, welche die immens gestiegenen Gewinne  und die finanzielle Potenz der Hersteller unberücksichtigt lassen. Beträge von einigen tausend Euro für eine fehlerhafte Hüftprothese beispielsweise zahlen Weltmarktführer wie DePuy oder Zimmer aus der Portokasse. Einen Anreiz, neue Produkte umfassend und aufwändig vor Markteinführung zu testen, stellen sie nicht dar. Die Selbsthilfegruppe Durom-Metasul-LDH-Hüftprothesen fordert deshalb seit Jahren, Patienten in Verfahren gegen Hersteller solche Summen zuzusprechen, die eine abschreckende Wirkung haben. Weiterlesen

Arthrose – Ursache vieler Hüft-TEPs

Mit dem Thema „Arthrose – Ursache vieler Hüft-TEPs“ beschäftigt sich Ernst Michael Müller, 1964 geboren, verheiratet, vier Kinder, aus eigener Betroffenheit seit vielen Jahren. Eigentlich ist er Dipl.-Ing. der Luft- und Raumfahrt und kein Arzt oder Heilpraktiker. Er hat auch keine medizinische Ausbildung. Doch durch eigene leidvolle, mehr als 30 Jahre dauernde Erfahrungen mit Arthrose ist er als Betroffener den Ursachen seiner Erkrankung auf den Grund gegangen. Inzwischen ist er ein kompetenter und gefragter Ansprechpartner für Präventive Ernährungsberatung sowie API-Ernährung und Phytoernährung. Seine Erkenntnisse stellen wir hier vor, um Betroffenen und Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich eine eigene Meinung zu bilden und über eventuelle  Schlussfolgerungen zu entscheiden.

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Vor einer Hüft-TEP Operation

Nach zahlreichen Skandalen mit Medizinprodukten herrscht Unsicherheit bei Menschen, denen ein Operation bevorsteht. Die Durom-Selbsthilfegruppe (Durom-SHG) hat Informationen für Menschen zusammengestellt, die vor einer Hüft-TEP-Operation stehen.

Wann sollte operiert werden?

Wenn die Hüfte immer mehr schmerzt, die Beweglichkeit zunehmend eingeschränkt ist und das Laufen nur noch mit Mühe möglich ist, raten Ärzte in der Regel zu einer Hüft-TEP-Operation. Doch angesichts von mehr als 250.000 solcher Operationen jedes Jahr in Deutschland, ist Skepsis angesagt. Durch konservative Behandlungen wie Physiotherapie, Gymnastik und gesunde Ernährung kann ein OP-Termin oft mehrere Jahre hinaus geschoben werden. Und je später eine Hüft-TEP durchgeführt wird, um so besser für den Patienten.

Was passiert bei einer Hüft-TEP-OP?

Bei dieser wird die schadhafte und Schmerzen verursachende Hüfte ersetzt durch eine künstliche Hüfte aus Keramik, Metall, Porzellan  oder eine Kombination der genannten. Bei einer Hüft-TEP, also eine Hüft-Totalendoprothesenoperation,  wird der Kopf des Oberschenkelhalsknochens abgeschnitten. In die Öffnung wird ein Schaft eingetrieben und mit dem Knochen verkeilt (pressfit). Bei einer Metall-auf-Metall-Prothese (MoM) besteht der Schaft in der Regel aus einer Chrom-Kobalt-Titanlegierung.

Zementiert oder nicht zementiert?

Bei zementfreien Hüft-TEPs wird der künstliche Schaft so weit mit Hammerschlägen in den Oberschenkelhalsknochen eingetrieben, bis er fest verkantet ist. Oben am Schaftende schaut ein Konus aus dem Oberschenkelhalsknochen heraus, auf welchen dann der Kugelkopf aufgesetzt wird. Das Gegenstück zum Kugelkopf, die Pfanne, wird im Becken eingepasst. Dazu wird der Beckenknochen ausgelasert bis die Kugel eingepasst werden kann. Zwischen Kugelkopf und Schaft wird bei einigen Modellen ein Zwischenstück eingesetzt, ein sogenannter Adapterkonus, der in unterschiedlichen Längen zur Verfügung steht. Dieser dient zum Ausgleich der Beinlänge und soll sicher stellen, dass auch nach der Hüft-TEP beide Beine gleich lang sind.

Ist das Knochenmaterial des Oberschenkelknochens zu porös, muss der Schaft in den Oberschenkelhalsknochen einzementiert werden. Danach ist ein Wechsel der Prothese wesentlich erschwert. Vorzuziehen ist bei einer Erst-Hüft-TEP deshalb stets die unzementierte Variante, wenn dies möglich ist.

Die Hüft-TEP-Operation im Trickfilm erklärt: Hier klicken
Eine genaue Beschreibung der Hüfte und ihrer Teile sowie weitergehende Informationen erhalten Sie, wenn Sie hier klicken.

Fragen an den Operateur vor einer OP
Um das Risiko einer fehlerhaften oder falschen Prothese gering zu halten, sollten vor der Operation mit dem Operateur folgende Fragen geklärt werden:
  • Welches Prothesenmodell von welchem Hersteller soll implantiert werden?
  • Aus welchem Material ist die Prothese?
  • Wie lange ist das Prothesenmodell bereits auf dem Markt?
  • Wie hoch ist die aktuelle Versagensquote bei diesem Modell?
  • Wie lange ist die durchschnittliche Standzeit des Modells im Körper?
  • Besteht bei Ihnen eine Materialallergie bzw. eine Allergie gegen das Material der Prothese?
  • bei Neuentwicklungen („Innovationen“) nach klinischen Tests fragen.
  • Tests und Funktionsprüfungen kritisch hinterfragen
  • eher auf bewährte Modelle vertrauen, keine Experimente!
  • Wie oft hat ihr Operateur das vorgeschlagene Modell bereits implantiert?
  • Wie viele Re-Operationen hat der Operateur bisher bei dem vorgeschlagenen Modell durchgeführt?
  • Welche Operationstechnik wird angewandt?
  • Wie sieht es mit der Sterilität im OP aus?
Zweit- und/oder Drittmeinung einholen

Die Erfahrung zeigt, dass es wichtig ist, sich nicht auf die Aussagen und Empfehlungen eines Arztes oder Krankenhauses zu verlassen. Ärzte und Krankenhäuser empfehlen grundsätzlich die Methode, die sie routinemäßig anwenden. Auf die individuelle Befindlichkeit oder die körperlichen Voraussetzungen wird in der Regel nicht eingegangen. Deshalb sollte solange gesucht werden, bis man das Gefühl hat: „Jetzt passt es!“