Erfolgreich abgeschlossen wurde die Untersuchung des Konusadapters der Durom-Metsaul-LDH-Hüftprothese der Firma Zimmer. Dipl. Ing. Ottmar Schwörer von CT Vision – Industrielle Computertomografie erläuterte in einem ausführlichen Gespräch mit dem Vorsitzenden Hanspeter Hauke und den Experten der SHG, Thomas Berthold und Jürgen Thoma seine Befunde.

Mit Hilfe der Industriellen Computertomografie werden Bauteile mit einem fokussierten Röntgenstrahl gescannt und in ein am Ende 3-D Bild umgerechnet. Gescannt wurden ein explantierter Konusadapter, der einige Jahre im Patienten Probleme verursacht hatte bevor er wieder ausgebaut werden musste, sowie ein fabrikneuer Adapter. Beide Bilder konnten danach mit dem Programm übereinandergelegt werden. So wurden die Unterschiede zwischen neuem und gebrauchten Adapter sichtbar. Eindeutig erkennbar waren die Stellen, an denen Abrieb und Korrosion entstanden war.

Im Unterschied zu früheren und zuvor schon auf dem Markt befindlichen Endoprothesensystemen existieren bei der Durom-Metasul-LDH-Hüftprothese drei (!) mögliche Schwachstellen bzw. Kontakt- und Reibungszonen, an denen Metallabrieb und Korrosion entstehen kann: Reibungsflächen entstehen nicht nur an den Gleitflächen Kugelkopf – Pfanne, sondern auch an den Verbindungen Kopfadapter – Kopf und Kopfadapter – Schaft. Letzter wurden nun von CT-Vision untersucht.

Sowohl die Durom Hüftpfanne als auch der LDH-Großkopf sind aus der von Zimmer bzw. deren Rechtsvorgängerin Centerpulse entwickelten Legierung „Metasul“ gefertigt, einer geschmiedeten Legierung aus Kobalt, Chrom und Molybdän.

Nach Übernahme der Fa. Centerpulse Orthopedics Ltd. führte Zimmer das Durom-Metasul-Großkopfsystem im Jahre 2003 in Europa, Kanada und Australien in den Markt ein. Ausweislich des Medienstatements der Beklagten erfordert es ein höheres Maß an Operationsgenauigkeit als die vor der Markteinführung in 2003 schon etablierten Systeme.


Wie auf der Seite von OT-Vision erläutert wird, werden durch die Technik Darstellungen gewonnen, mit denen verschiedene Bereiche der Mess- und Prüftechnik durchgeführt werden können. Aus den 3D Volumendaten lassen sich verschiedene Auswertungen durchführen, ohne dass das Bauteil nochmals gescannt werden muss. Im Einzelnen sind dies:

  • Montagekontrolle
  • Defektkontrolle
  • Porositätsanalyse
  • Wandstärkenanalyse
  • komplette messtechnische Auswertung mit allen Innen- und Aussenkonturen.
  • Requalifikation
  • Soll-Ist-Vergleich, Ist-Ist Vergleich
  • Falschfarbendarstellung
  • Best-fit; Vergleich mit CAD-Modell
  • Materialprüfungen
  • Reverse-Engineering

Hanspeter Hauke (li), Vorsitzender der Durom-Selbshilfegruppe überreicht Dipl.Ing. Otmar Schwörer einen Geschenkkorb mit Emmendinger Spezialitäten als Dank für die Analyse des Konusadapters