Kein Einwachsen der DUROM Pfanne

Die gerichtlichen Verfahren gegen Zimmer wegen der fehlerhaften Durom-Prothese sind geprägt von ständigen Versuchen der Zimmer-Anwälte, Urteile zu verzögern.  Doch mit zunehmender Dauer werden immer neue Erkenntnisse über die Fehlerhaftigkeit der Prothese bekannt. Neue Informationen zur Durom-Pfanne kommen aus Amerika.

Das Debakel mit den nicht eingewachsenen Durompfannen in Amerika (bis auf eine etwas unterschiedliche Titanschicht identisch) ebenso wie die hohen Versagerquoten bei dem Durom Oberflächenersatz werden von Zimmer als nicht relevant für das Versagen der im Lorettokrankenhaus implantierten Prothesen eingestuft. Bei Totalendoprothese und Oberflächenersatz wird die gleiche Pfanne verwendet. Was mit dieser beim Implantieren geschieht wird in folgendem Artikel beschrieben.

Durompfanne verformt sich beim Einbau

Eine Veröffentlichung aus dem Jahr 2012 kommt zu dem Ergebnis, dass die Durompfanne sich beim Implantieren verformt. Diese Verformung ist Ursache für erhöhten Metallabrieb. Bei Simulatortests mit neuen und explantierten Durompfannen zeigen die explantierten einen um den Faktor 8 höheren Metallabrieb.
Um die Deformation der Durompfannen zu untersuchen wurden sechs implantiert und anschließend vermessen. Bei allen implantierten Pfannen wurde eine Verformung festgestellt, der Durchschnitsswert betrug ca. 40µm. Nach Entfernen der Pfannen (Explantate) wurden Simulatortests durchgeführt. Sechs Explantate wurden mit sechs neuen Durompfannen getestet und verglichen.
Die explantierten Pfannen zeigten nach 1 Million Testzyklen einen mehr als 7 fachen Metallabrieb. Die entstandenen Metallpartikel haben einen mittleren Durchmesser von 50nm.
Die Wissenschaftler vermuten, dass durch die Verformung sich das Spiel zwischen Prothesenkopf und –pfanne erniedrigt. Deshalb kann sich kein Schmierfilm bilden. Dies führt zu erhöhten Reibungskräften, die ein Einwachsen der Pfanne verhindern und sogar zur Lockerung führt.
Die Zusammenfassung der Arbeit lautet:
Verformung der Durompfanne nach der Implantation erhöht den Abrieb der Metall – Metall – Gleitpaarung und den resultierenden Ionengehalt.

Nachrichten aus Finnland: Schlechte Überlebensrate für Durom Metasul LDH

In einer Veröffentlichung von J. Mokka et al. wird über das Kurzzeitverhalten (5 Jahre) von Metall – Metall Großkopfprothesen berichtet. Dafür wurden Daten aus dem finnischen Prothesenregister ausgewertet. Es wurden nur solche Prothesenmodelle berücksichtigt, die mindestens einhundert mal implantiert wurden.
In der der Kategorie unzementierte Metall – Metall Großkopfprothesen schnitt das Modell Durom Metasul LDH in Verbindung mit einem CLS Sportono Schaft  am schlechtesten ab. Verglichen mit einem Referenzimplantat (BHR/Synergy) besteht bei der Zimmerprothese ein fast 3fach höheres Revisionsrisiko.
Die Autoren sind der Meinung, dass die Konstruktion (Design) der Prothese einen Einfluss auf die Revisionsrate hat.

Nachzulesen bei: Mokka, J. et al Cementless Total Hip Arthroplasty with Large Diameter Metal-on-Metal Heads: Short-Term Survivorship of 8059 Hips from the Finnish Arthroplasty Register. Scandinavian Journal of Surgery; 2013; 102:117–123

 

1 Kommentar
  1. Regina
    Regina sagte:

    Auch ich trage seit 2010 eine solche Hüftprothese.
    Implantiert wurde sie mir in der ENDO Klinik in Hamburg.
    Bislang war ich beschwerdefrei und bin es eigentlich noch!
    Zum Glück.
    Allerdings ist die Hüfte jetzt innerhalb von 3 Wochen 2 x luxiert.
    Auch mir wurde mitgeteilt, das die Hüfte perfekt sitzt und keinerlei Auffälligkeiten zeigt.
    Was ich jetzt allerdings alles gelesen habe bestürzt und verängstigt mich zu tiefst.
    Können sie mir mitteilen ob beschriebene Fälle auch aus Hamburg bekannt seind? Ich habe beireits einen OP Termin für den 23.07.2015
    Kann ich ihrer Selbsthilfegruppe beitreten?
    Beste Grüße
    Regina

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