Durom Prothese Spitzenreiter bei Metallabrieb
Eine Gruppe um P. A. Vendittoli hat vier verschiedene Typen vom Metall-auf-Metall-Großkopfprothesen auf ihre Freisetzung von Metallionen untersucht. In der ersten Veröffentlichung aus dem Jahre 2011 war das Durom Metasul LDH Hüft-Implantat der Firma Zimmer die Hüftprothese mit den höchsten Kobalt- und Titanionendurchschnittswerten. Diese Werte wurden 2 Jahre nach der Implantation in den Patienten ermittelt. Nach 5 Jahren hatte das Durom-Implantat den höchsten Kobalt-Ionendurchschnittswert und auch den höchsten absoluten Wert.
Die Kobaltionenkonzentration im Blut stieg bei allen untersuchten Modellen (Durom, Birmingham HMH, ASR XL, Biomet Magnum) kontinuierlich während der Untersuchungszeit.
25% der untersuchten Durom Hüftprothesen hatten einen Kobaltionengehalt von größer als 7 µg/l verursacht. Bei den Chromwerten lag die Birmingham-Prothese mit der Durom-Prothese an der Spitze. Beide Implantate zeigten einen kontinuierlichen Anstieg der Chrom Ionen im Blut bei zunehmender Standdauer im Patienten.
Einsame Spitze ist das Durom-Metasul-LDH-Implantat bei den Titandurchschnittswerten; die Tendenz auch hier: steigend.
Die Autoren stellen fest: die höheren Metallionenwerte bei der Durom Metasul LDH korrelieren mit einer höheren Versagerquote; und spekulieren: der hohe Titanwert könnte auch eine Ursache sein. Dieser Versuch zeigt: auch nach 5 Jahren ist noch kein Ende der von den Herstellern und Gutachtern voraus gesagten Einlaufphase erreicht. Hier handelt es sich offensichtlich um andauernde Korrosion.
Die Autoren schließen ihre Zusammenfassung mit folgenden Ausführungen:
Coupling a cobalt-chromium adapter sleeve to an unmodified titanium femoral trunnion along with a large metal-on-metal bearing may explain the poor performances of two of the designs in the current study.
Nachtrag
Die ASR XL wurde von DePuy ‘freiwillig’ vom Markt genommen, die Brimingham Hip modular Head steht ausschließlich für Revisionsoperationen des BHR Oberflächenersatzes zur Verfügung.
Durom Patienten leiden unter Metallabrieb
Übereinstimmend berichten Patienten, die sich in der Durom-Selbsthilfegruppe (Durom-SHG) zusammengeschlossen haben, über Metallosen, abgestorbenes Gewebe, Knochenkrebs und erhöhte Blutwerte bei Chrom- Kobalt und Titan. Nach der Entfernung der Durom-Prothese gingen die Werte im Blut zurück. Doch die Schmerzen blieben häufig. Dazu kämen neurologischen und immunologische Erkrankungen, die bisher nicht aufgetreten waren.
Untersuchung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BFR)
In einer Studie hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) untersucht, welche Teilchen aus der Endoprothese sich im Gewebe nachweisen lassen und welche Folgen sie haben. Das Team um Jutta Tentschert und Andreas Luch wollte heraus finden, wie sich die Metallteilchen aus Hüftprothesen im menschlichen Gewebe ausbreiten. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Fachmagazin „Nanomedicine“.
Analysiert wurde der Fall eines Patienten, dem nach kurzer Zeit die implantierte MoM-Hüftprothese wieder entfernt werden musste. Die Wissenschaftler des BfR fanden Teilchen verschiedener Metalle und Legierungen. Sie sind überzeugt, dass diese von der Hüftprothese in das umliegende Gewebe gelangt sind. Bestimmt wurde im Rahmen der Untersuchung „die Identität und Größe der Partikel Tantal, Kobalt, Titan, Chrom, Vanadium, Molybdän und Aluminium“ und „zusätzlich wurde die Verbreitung im Gewebe untersucht und bewertet“, so die Mitteilung des BfR. Für ihre Studie wurde die Arbeitsgruppe von der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik und der Stiftung Endoprothetik ausgezeichnet.
Mir wurde 2007 die lh. Hüfte eingesetzt. Ich haate bis vor einem Monat überhaupt keine Probleme. Nun habe i ch mir die Cobalt und Chrom Werte messen lassen. Ich habei bei Cobalt einen Wert von 77.jetzt wird von meinen Ärzten überlegt die Prothese auszutauschen. Wenn ich obigen Bericht lese ist das 100% notwenig. Oder?
die Referenzwerte für Cobalt und Chrom liegen bei 0.4 µg/ pro Liter Serum und 0,5 µm für Liter Blut.
Also für beide Metalle gleich.
Der Refernzwert von Tital liegt bei 7,5 µg/l Serum und 15,6 µg/l Blut.
µ ist das Kürzel für Mikrogramm
Grundsätzlich müsste man dann schon von einer Vergiftung sprechen, wenn diese Werte überschritten
sind. Von unserem Chirurgen weiß ich, dass er erst ab ca 20 Mikrogramm eine Reoperation vorschlägt,
was ich als für zu hoch empfinde.
Wenn Ihnen meine Auskunft nicht ausreichen sollte, schreiben Sie mir bitte unter: stabeles@online.de
Freundliche Grüsse schickt Ihnen
Till Axxx
wie hoch darf den der Chrom und Kobalt Wert sein so das man von einer Vergiftung sprechen kann bitte geben Sie Bescheid Grüße Frau Drescher
Seit 21.Januar 2016 habe ich Hüftimplantat Durasul M mit Kobalt Kopf. Meine Kobalt Werte im Blut sind
erhöht: 12.3 Mikrogramm/L Resultat von 26.September 2016.
Wie sind Ihre Empfehlungen?
Vielen Dank
Ilka Hediger