Metallabrieb ungefährlich?
Ist Metallabrieb gesundheitsschädigend? Diese Frage stellen sich Patienten mit einer MoM Prothese. Seriöse Wissenschaftlicher warnen vor den Folgen von Chrom und Kobalt im Blut und raten zu jährlichen Untersuchungen.
Der Informationsdienst Wissenschaft – idw – des Universitätsklinikums Heidelberg behauptet jedoch, dass Träger von künstlichen Hüftgelenken aus Metall wahrscheinlich nicht mit toxischen Wirkungen durch den sogenannten Metallabrieb rechnen müssen. In der sechsmonatigen Einlaufphase des Gelenks nach der Implantation steige der Gehalt von Chrom- und Kobalt-Ionen nur in sehr geringem Umfang an. Danach verändere er sich kaum noch, heißt es im Informationsdienst Wissenschaft – idw – des Universitätsklinikums Heidelberg. Die Frage stellt sich, wie der idw zu einer solch unverantwortlichen Einschätzung kommt. Denn zahlreiche Untersuchungen beweisen das Gegenteil.
Mit einem hochauflösenden Messverfahren hat Privatdozent Dr. Christian Heisel, Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, (mittlerweile an den ARCUS Kliniken in Pforzheim tätig) die Konzentration von Metall-Ionen aus Hüftgelenksprothesen im Blut der Träger bestimmt und parallel das Abriebsverhalten der Prothesen im Biomechanik-Labor im Detail erfasst. Für seine Arbeit, die im „Journal of Bone and Joint Surgery“ veröffentlicht wurde, ist er im Dezember 2008 mit dem mit 10.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik ausgezeichnet worden, dem renommiertesten Preis für Endoprothetik in Deutschland.
Die Messungen ergaben für Chrom und Kobalt Höchstwerte von rund drei Mikrogramm Ionen pro Liter Blut, dass sind drei Hunderttausendstel eines Gramms. Als Vergleich: Die deutsche Trinkwasserverordnung erlaubt bis zu 50 Mikrogramm Chrom pro Liter Wasser. „Die Konzentrationen der Chrom- und Kobalt-Ionen im Blut der Probanden sind sehr niedrig. Wir schätzen sie daher als unkritisch ein“, erklärt Dr. Heisel. Grenzwerte, die angeben ab welcher Konzentration die verschiedenen Metall-Ionen gesundheitlich unbedenklich sind, gibt es allerdings nicht.
Höherer Abrieb in der Einlaufphase
Rund 180.000 Menschen in Deutschland erhalten jährlich ein neues Hüftgelenk. Metallhaltige Prothesen sind zwar in der Minderheit, aber ihre Verwendung nimmt zu: Gerade jüngere und aktive Patienten stellen hohe Ansprüche an Lebensdauer und Belastbarkeit der Prothesen. Moderne Gleitpaarungen (Hüftkopf und -pfanne) aus Metalllegierungen sollen diesen Ansprüchen genügen: Ihr Verschleiß ist sehr gering, sie bleiben im Durchschnitt 15 bis 20 Jahre funktionsfähig.
Kritisch bei den Metall-Metall-Prothesen ist die Einlaufphase in der ersten Zeit nach der Implantation: In dieser Zeit reiben sich Gelenkkopf und Gelenkpfanne aus Metall aneinander; es lösen sich Abriebpartikel und Metall-Ionen. „Der Abrieb ist so gering, dass es mit gängigen Messmethoden nicht möglich war, die Metallpartikel und Ionen im Blut der Patienten zu bestimmen“, erklärt Dr. Jan Philippe Kretzer, Technischer Leiter des Biomechanik-Labors in der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg und Seniorautor des Artikels. Diese Information ist aber wichtig, will man gesundheitliche Risiken durch die freigesetzten Metallpartikel abschätzen. Solche Partikel können zu Allergien oder toxischen Reaktionen führen.
Verbesserte Prothesenmaterialien und genauere Abschätzung gesundheitlicher Risiken
Dazu untersuchte das Team des Biomechanik-Labors um den Preisträger Privatdozent Dr. Christian Heisel den Abrieb in Hüftgelenksprothesen von fünfzehn Patienten, die mit einem Implantattyp aus einem Gemisch von Kobalt, Chrom und Molybdän versorgt worden waren. Den Patienten wurden zu bestimmten Zeitpunkten im ersten Jahr nach der Implantation Blutproben entnommen und der Gehalt von Kobalt-, Chrom- und Molybdän-Ionen im Blut mit Hilfe einer besonders sensiblen Analysemethode, der hochauflösenden Massenspektrometrie (hr-ICPMS), bestimmt.
Parallel dazu wurden fünf Prothesen des gleichen Typs in einem Hüftsimulator der durchschnittlich gleichen Belastung wie die künstlichen Hüftgelenke der Patienten ausgesetzt. Die Hüftgelenke des Simulators wurden während der Bewegungsphase mit einer Flüssigkeit umspült und Proben dieser Flüssigkeit untersucht. Dazu entwickelte das Team ein spezielles Verfahren der Massenspektrometrie, mit dem sowohl Blutproben, als auch Serumproben aus dem Simulator untersucht werden können. So sind die Ergebnisse besser vergleichbar.
Während der Gehalt an Chrom- und Kobalt-Ionen im Blut der Probanden im ersten halben Jahr langsam anstieg und sich dann kaum noch veränderte, ergaben die Proben aus den Simulatoren für diese Phase einen hohen, danach aber anhaltend sehr geringen Abrieb. „Offensichtlich werden Metallpartikel zunächst im Körper verteilt, eingelagert und geben dann langsam und kontinuierlich Ionen an das Blut ab. Erst hier können wir sie nachweisen“, so Dr. Heisel. Daher bleibt die Ionen-Konzentration im Blut hoch, obwohl nach einem halben Jahr der Abrieb stark abfällt und dann dauerhaft sehr gering bleibt. „Durch den Vergleich mit den Simulatoren wissen wir nun, welche Menge an Metallpartikeln tatsächlich in den Körper gelangt und in welchem Zeitraum dies hauptsächlich geschieht“, erklärt Dr. Heisel.
Wie sich der Ionengehalt im Blut auf lange Sicht entwickelt, ob er nach einer bestimmten Zeit wieder abfällt und ob die Metallpartikel aus den Gelenkprothesen auf Dauer die Gesundheit beeinträchtigen, soll die Fortsetzung der Studie klären.
Informationsdienst Wissenschaft – idw – Pressemitteilung
Universitätsklinikum Heidelberg
ich habe 2006 die erste Hüftprotese links und die war 2009 schon locker und musste ausgewechselt werden und beide sind von Firma De Puy ARS und 2011 kam die Rückrufaktion wie bei einen Autoteil ich hab Jahrelang nicht gut laufen können leider durch meine Unsicherheit öfter mal hin gefallen und Beckenfraktur zugezogen aber viel Geduld und der viele Schmerzen bin ich momentan zufrieden .Ich lebe immer noch mit dem giftigen Teil aber lass jedes Jahr mein Blut kontrollieren ich gestern meine Werte bekommen leider sehr hoch ausgefallen bin verzweifelt und zwar ist der Chomwert 31.6 und Cobalt 55.0 nervlich am Ende alles Gute die das lesen
Seit nunmehr elf Jahren funktioniert meine Durom-Metasul-Hüfte hervorragend, was aber nicht heißt, dass sie mich nicht belastet. Schließlich bin ich mir bewußt, dass mit Kobaltionen nicht zu spaßen ist. Nicht umsonst wird empfohlen, ab 20 µg/l über eine Revision des Implantats zumindest mal nachzudenken. Eines habe ich aber in den Jahren gelernt: Glaube niemals einem einzelnen Wert, denn die ermittelten Werte können schwanken, warum auch immer.
Nach einem Rekordwert von knapp 26 µg/l im Jahre 2012, sank dieser 2013 auf 19,9 und im darauf folgenden Jahr auf 9,9. Also, nicht gleich eine Revisions-OP anstreben,sondern lieber abwarten und Tee trinken.
Hallo,
meine Tochter ist 26 und hat seit 8 Jahren eine DePuy-Hüfte, also
Metall auf Metall mit Inlay. Vor 1 Jahr ergab eine genaue Blutuntersuchung einen Cobaltwert im Blut von 21 mükrogramm pro Liter Blut (21 ug/L) und Chrom etwa auch so hoch. Vor 5 Monaten der gleiche Cobalt-Wert.Kann uns jemand helfen bei den Fragen: Welche Gesundheitschäden sind evtl. zu erwarten. Soll sie das Inlay
austauschen gegen hochvernetztes Polyethylen/Keramik (Op nicht unproblem.) Welche Probleme ergeben sich im Hinblick auf Nachwuchs ?
Für eine fundierte Nachricht wären wir sehr dankbar.
Manfred Rxxxx
Ich habe starke gesundhetliche probleme seit meine zahnprothese.habe chrom und cobalt im blut19ug/ l wo kann ich hilfe bekommen.mein zahnarzt will nichts fuer mich machen.ich fuehle mich schlecht und unverstanden.
Hallo,
ich habe auch 2 Gelenke von Zimmer und erhebliche gesundheitliche Probleme. Da ich leider den Bericht von SternTV im November nicht gesehen habe und hier gesehen habe, daß eine Birgit am 15.12.2012 geschrieben hat, sie hätte den Beitrag gesehen, würde ich gerne mehr darüber erfahren. Kann mir irgendwer (oder) Birgit mitteilen, welche Probleme die Patienten mit den Zimmer-Hüften hatten.
Ich wäre sehr dankbar darüber.
Hallo, gehen Sie ins Internet auf http://www.zdf.de. Wenn die Seite aufgeht, Mediathek anklicken und dort in das Feld suchen Hüftgelenke eingeben. Gleich mehrere Beiträge warten dort auf Sie. Ein Beitrag heißt so ähnlich wie „Wenn Medizinprodukte krank machen“.
Gruß Hartmut Txxx
Ich habe seit 2003 eine MC Millin Prothese.Leider habe ich in all den Jahren versäumt meinen Kobalt und Chromwert untersuchen zu lassen. Habe jetzt im november eine Sendung imStern TV im Fernsehen gesehen.
Daraufhin habe ich meine Blutwerte auf Kobalt testen lassen.Der Wert beträgt 49.0.
welche gesundheitliche Schäden können daraus entstehen?
Allergien habe ich keine aber Morbus Chron!
Es ist mir fast peinlich, aber die Hüfte funktioniert noch immer. Jetzt aber gibt es ein Problem. Anfang Juli stach mich eine Bremse. Kurz danach bekam ich eine Wanderröte, die jeden Wandergesellen in Verlegenheit gebracht hätte, zumindest hinsichtlich der zurückgelegten Strecke. Meine erste Frage an den Arzt war, ob Bremsen Borsrelien übertragen können. Diese wurde verneint. Zwischenzeitlich kenne ich aber auch andere Kommentare.
Mit Fenistil behandelt verschwand die Röte nach zehn Tagen. Ich war beruhigt.
Vor etwa zehn Tagen entdeckte meine Frau eine Röte in Form eines Halbkreises an der Wade des gleichen Beines. Ich suchte einen Arzt auf. Dem berichtete von meinen Endoprothesen, der Bremse, einer vorangegangenen Borreliose und speziell von meiner Durom-Metasul-Prothese. Für den Arzt war klar, alles von dem was ich ihm sagte, hatte nichts mit der Röte zu tun, bzw. er konnte sich nicht vorstellen, dass es da einen Zusammenhang gäbe. Positiv war immerhin, dass er meinte, dass es in Anbetracht meiner Endoprrothesen sinnvoll sei, mal einige Tage Amoxicylin 1000 dreimal täglich einzunehmen.
Aufgrund meiner Recherche kann es aber auch möglich sein, dass der Grund für die Röte eine Allergie auf Schwermetalle ist. Deshalb die Frage, hat jemand schon mal soetwas erlebt?
sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe seit Ende 2005 eine Hüftkappe nach Mc Minn bekommen.
Meine Blutwerte im Serum sind für Kobalt:2,1 ug/l u. Chrom:1,3 ugl.
Sind diese Werte nach den bisherigen Erkenntnissen gefährlich für
die Gesundheit, inbesondere erhöhtes Krebsrisiko ?
Gibt es inzwischen neutralere Materialen ?
Um eine fundierte Auskunft wäre ich dankbar.
mit freundlichen Grüssen W.Gxxx
Habe seit 5/2011 eine Hüftprothese (Überkappung nach Mc Minn) und habe auf eigenem Anlass das Blut auf Schwermetalle untersuchen lassen. Leider nur der Chrom-Wert eine Kassenleistung. Der Wert lag bei 2,00µg/l, also 5x höher als die Norm. Wie kann ich damit umgehen, zumahl ich schon an anderen Krankheiten leide (z.B.Stoffwechsel).
Manfred Uxxx
Hallo
Bei meiner Hüfte Titan die ich schon 15 Jahre habe sind Schmerzen aufgetreten.
Die Werte vom Blut sind alle Supper,
nur durch eine lange Spritze und Absaugung bei der Hüft sind erhöter Metallabrieb Werte bei der Untersuchung festgestellt
Co S(ug/L 2540/11 4,5 weiters Cr S (ug/L) 0,75
2541/11 2,5 0,61
man sagte mir nur das sind wesentlich erhöte Werte
es wird zu einer OP bzw. wechsel des Hüftkopfes bzw. Pfanne kommen
die Frage ist – stimmen sie dem ganzen zu oder was sagen sie zu den erhöten Werten.
die Schmwezen sind einigermaßen ertragbar.
m.f.G
Sxxx
Guten Abend ! Meine Frau hat nach der OP linke Hüfte 2006 folgende Schadstoffe im Blut Kobalt 400nmol/L 23.6 ug/L Chrom 208nmol/L
10,8 ug/L Sie ist verunsichert was soll sie machen ?
Im Prinzip dürfte es völlig egal sein, wo der Abrieb entsteht, das heißt, derjenige der zwischen Kugel und Pfanne ist genau so schädlich, wie der zwischen Großkopf und Adapter. Dieses würde dann aber bedeuten, dass die Menge der Metallionen im Blut letztlich Ausschlag geben müßten, ob eine Reoperation notwenidig ist oder nicht. Das steht aber im Widerspruch zu einem Erfahrungsbericht eines Patienten (nachzulesen auf dieser Homepage) der weder über einen erhöhten Metallionenspiegel verfügte noch über Schmerzen klagte.
Die Heidelberger haben offensichtlich den Abrieb zwischen Pfanne und Außenseite des Großkopfes untersucht. Da deutet in der Tat alles bisher Bekannte darauf hin, dass hier kein/wenig Abrieb entsteht. Bei den vor allem im Lorettokrankenhaus betroffenen Patienten entsteht der Abrieb jedoch im Prothesenkopf zwischen dem in den Kopf eingefügten Adapter und der Innenwand des Kopfes. Das ist wohl ein Konstruktionsfehler, weil nicht sichergestellt ist, dass Adapter und Großkopf fest verbunden sind. Sind beide nicht starr fixiert entsteht extrem hoher Abrieb durch die großen Kräfte, die hier einwirken. Die bisher vorliegenden Untersuchungen weisen bisher eindeutig darauf hin, dass der im Großkopf entstehende Abrieb zu den bekannten Folgen wie Osteolyse und absterbendes Gewebe führt.
Werner