Metallabrieb gefährdet Hüftpatienten
Bei sogenannten Metall-auf-Metall Hüftprothesen (MoM-Prothesen) entsteht Metallabrieb. Hersteller wie Zimmer mit seiner Durom-Metasul-LDH-Hüftprothese oder Depuy mit der ASR-Hüftprothese spielen die Gefahr für die Patienten herunter. Doch inzwischen wird bei den Gerichtsverfahren immer deutlicher, dass beide für die Gesundheitsschäden verantwortlich sind, weil sie die Gefahr zwar gekannt, aber nichts dagegen unternommen hätten.
Nicht nur Betroffene, die eine Hüftprothese der Firmen Zimmer (Durom-Metasul-LDH-Großkopfprothese) und DePuy (ASR-Hüftprothese) implantiert bekommen haben, spüren seit langem schmerzhaft die Auswirkungen des durch diese verursachten Metallabriebs. Von den Herstellern nach wie vor ignoriert lässt sich bei der Anzahl der Fälle und die Übereinstimmung der beschriebenen Erkrankungen bei Patienten mit Metall-auf-Metall-Großkopfprothesen (MoM-Prothesen) inzwischen kaum noch leugnen, dass es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen implantierter MoM Prothese und den Gesundheitsproblemen geben muss. Die von der SHG durchgeführte Umfrage unter betroffenen Patientinnen und Patienten bestätigt diese These.
Durom-Patienten leiden unter Metallabrieb
Übereinstimmend berichten Patienten, die sich in der Durom-Selbsthilfegruppe (Durom-SHG) zusammen geschlossen haben, über Metallosen, abgestorbenes Gewebe, Knochenkrebs und erhöhte Blutwerte bei Chrom- Kobalt und Titan. Nach der Entfernung der Durom-Prothese gingen die Werte im Blut zurück. Doch die Schmerzen blieben häufig. Dazu kämen neurologischen und immunologische Erkrankungen, die bisher nicht aufgetreten waren.
Untersuchung des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
In einer Studie hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) untersucht, welche Teilchen aus der Endoprothese sich im Gewebe nachweisen lassen und welche Folgen sie haben. Das Team um Jutta Tentschert und Andreas Luch wollte herausfinden, wie sich die Metallteilchen aus Hüftprothesen im menschlichen Gewebe ausbreiten. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Fachmagazin „Nanomedicine“.
Analysiert wurde der Fall eines Patienten, dem nach kurzer Zeit die implantierte MoM-Hüftprothese wieder entfernt werden musste. Die Wissenschaftler des BfR fanden Teilchen verschiedener Metalle und Legierungen. Sie sind überzeugt, dass diese von der Hüftprothese in das umliegende Gewebe gelangt sind. Bestimmt wurde im Rahmen der Untersuchung „die Identität und Größe der Partikel Tantal, Kobalt, Titan, Chrom, Vanadium, Molybdän und Aluminium“ und „zusätzlich wurde die Verbreitung im Gewebe untersucht und bewertet“, so die Mitteilung des BfR. Für ihre Studie wurde die Arbeitsgruppe von der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik und der Stiftung Endoprothetik ausgezeichnet.
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