Gefährliche Implantate

Medizinprodukte werden je nach Risikopotenzial in verschiedene Risikogruppen eingeteilt. Hochrisikoprodukte wie Prothesen, Herzschrittmacher oder Brustimplantate sind Produkte mit dem höchsten Risiko für Patienten. Doch unabhängig von der Risikogruppe werden alle Medizinprodukte nach dem gleichen Verfahren zugelassen. Besondere Sicherheitsstandards für Hochrisikoprodukte gibt es nicht.

Gravierende Folgen

Wer eine neue Hüfte braucht, geht wohl mit Recht davon aus, dass seine Prothese besonders sorgfältig getestet und geprüft wurde bevor sie auf den Markt kam. Doch dieses blinde Vertrauen kann sich bitter rächen. Denn das in Europa gültige Zulassungsverfahren für Medizinprodukte prüft weder die Sicherheit von Medizinprodukten noch wird unterschieden zwischen den verschiedenen Risikogruppen. Von den Folgen der unzureichenden Kontrollen sind tausende von Patienten jedes Jahr betroffen. Ihre Gesundheit wird zerstört, ihre Existenz durch langanhaltende Krankheit nicht selten bedroht. Viele verlieren deshalb ihren Job, rutschen ab in Arbeitslosigkeit.

Kosten werden der Allgemeinheit aufgebürdet

Den Krankenkassen entsteht durch Re-Operationen und Nachbehandlungen ein Millionenschaden. Das bezahlen indirekt alle Versicherten, und natürlich auch die betroffenen Patienten, mit ihrem Krankenkassenbeiträgen. Die Hersteller von Medizinprodukten machen ein gutes Geschäft, sie verdienen doppelt. Einmal durch lasche Kontrolle und zum anderen verlagern sie die eigentlich vorgeschriebenen klinischen Test in die Zeit nach Markteinführung des Produkts. Die Patienten werden im Glauben bestärkt, ein sicheres und sorgfältig getestetes  Produkt implantiert zu bekommen. In Wirklichkeit nimmt er ohne sein Wissen an einem für die Hersteller kostenlosen Feldversuch teil. Der Arzt implantiert das neue Produkt und berichtet dem Hersteller über seine Erfahrungen. Geht alles gut – prima! Geht der Versuch schief und stellen sich Probleme ein, wird dem Patienten vorgegaukelt, ein Einzelfall zu sein. Und selbst wenn sich Betroffene in einer Selbsthilfegruppe organisieren, ist der Kampf gegen den Hersteller zeit-, nerven- und kräftezehrend und verbunden mit hohem finanziellem Risiko für die Betroffene.

Wirtschaftliche Interessen vor Patientenschutz

Die erfolgreiche Lobbyarbeit der Medizinproduktehersteller hat bisher immer wirkliche Verbesserungen beim Patientenschutz verhindert. Auch der lobenswerte Einsatz von Dagmar Roth-Behrend wurde schlussendlich wieder verwässert. Das System der „Benannten Stellen“, die von den Herstellern von Medizinprodukten beauftragt und bezahlt werden, wurde auch in der neuen „Medical-Device-Regulation“ nicht geändert. Nach ihrem Einsatz 2009 für mehr Patientenschutz kandidierte sie nicht erneut für einen Sitz im Europäischen Parlament und zog sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurück. Im Mai 2012 wurde ein Brandanschlag auf ihr Fahrzeug, welches sie vor ihrem Haus abgestellt hatte, verübt. Der Staatsschutz ermittelte. Bis heute ist unklar, ob der Anschlag Dagmar Roth-Behrend oder ihrem Mann galt.

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